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hoben und in das Spital eingegliedert,
1616 die Kirche neu gebaut. Im Chor
findet sich Rokokostuckdekor und im
Gewölbe ein Gemälde des heiligen
Augustinus von Giuseppe Orelli. Das
Konvent ist ein Dreiflügelbau mit Säu-
lenarkaden aus dem 17. Jh.
des Hl. Sakraments aus dem 17. Jh.
Stufen führen zum Presbyterium und
zum Chor, die 1859 erneuert und er-
höht wurden. Die Restaurierungsar-
beiten haben die Struktur der Kirche
wieder in ihren ursprünglichen Zu-
stand versetzt.
Unter dem Presbyterium befindet
sich die Krypta, eine der besterhalte-
nen der Schweiz mit einzigartiger Ka-
pitellenplastik. Sie besteht aus zehn
Freisäulen und zwölf Wandsäulen,
Kreuzgewölbe und Gurtbogen. Keines
der 22 Kapitelle gleich dem anderen,
sodass sich ein wahres Musterbuch
der lombardischen Kunst der damali-
gen Zeit ergibt. Geflechte, Akanthus-
blätter, Vögel sowie Tier- und Men-
schenköpfe sind zu entdecken.
Das erste Gewölbejoch zeigt spät-
gotische Fresken mit vier Heiligen, um
1500 von Antonio da Tradate. Zahlrei-
che Fresken aus verschiedenen Epo-
chen zieren die Apsiden und die Wän-
de der drei Schiffe, der älteste und be-
deutendste Freskenzyklus ist während
der Restaurierung der Kirche (1977-
89) ans Licht gekommen. Er stellt Sze-
nen aus der Genesis dar und geht et-
wa auf das Jahr 1150 zurück. An der
Südwand der Gegenfassade gibt es
ein Christus-Fresko und Blumendeko-
rationen. Die Fresken in der kleinen
Apsis des südlichen Kirchenschiffs
sind aus dem 13. Jh.: Majestas Domini
mit Engeln und Apostelgesichter, die
im Kreuzgewölbe des vorhergehen-
den Bogens zu sehen sind. Im unteren
Teil des Chors hinter dem Hochaltar
ist das Fragment einer Verkündigung
mit Gottvater zu erkennen, umrahmt
Stiftskirche S. Vittore
Muralto war der römische Sied-
lungskern, heute ist es mit Locarno
verschmolzen. Unweit des Bahnhofs
in nordöstlicher Richtung liegt die
Stiftskirche S. Vittore, zusammen mit
S. Nicolao in Giornico die bedeu-
tendste romanische Kirche im Tes-
sin. Gebaut wurde sie 1090-1110, der
Glockenturm von 1527 wurde 1932
erhöht. Das Innere der Kirche wurde
im 17. und 19. Jh. umgestaltet.
S. Vittore ist eine Pfeilerbasilika mit
drei halbrund geschlossenen Chorar-
men mit Hallenkrypta unter dem
Hauptchor, gebaut in Quaderwerk aus
Granit und vereinzelt mit Marmor. An
der Südseite steht der Renaissance-
turm von 1527. In der Südwand pran-
gen ein Relief mit Wappen von Mural-
to (1524) sowie ein Marmorrelief des
heiligen Viktor als Reitergestalt (1462).
Bemerkenswert sind die drei bärtigen
Köpfe auf der Standarte, eine im Kon-
zil verbotene Darstellung der Heiligen
Dreifaltigkeit. An der Westseite des
Turms sind Preisangaben von Lebens-
mitteln eingemeißelt. Sie veranschauli-
chen die Teuerung von 1527, die zum
Abbruch der Bauarbeiten am Turm ge-
führt hatten.
An der Südwestecke steht das Bein-
haus von 1745, dahinter die Kapelle
 
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