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nico. Hier siegten die Eidgenossen
1478 über die Mailänder. Im maleri-
schen Dorfkern steht am linken Fluss-
ufer die um einen Hof angelegte Casa
Stanga aus dem 16. Jh., Sitz des Mu-
seums der Leventina. Sie diente lange
als Gasthaus. Wappen an der Fassade
erinnern an Herzöge und Heerführer,
die hier übernachteten. Die Fresken
(1589) sind von Tarilli und Caresana.
Zwei pittoreske Rundbogenbrücken
führen zum Ortsteil San Nicola. Die
Kirche San Nicolao gilt als bedeu-
tendstes romanisches Baudenkmal im
Tessin. Der Bau ist mit Granitplatten
verkleidet. Der rechteckige Turm hat
Blendbogennischen mit Einzel- und
Zwillingsfenstern. Die Fassade wird
von Lisenen gegliedert, die von Zwil-
lingsbögen überbrückt werden, darü-
ber Giebel mit Zwillings- und Kreuz-
fenstern. Am Westportal kauern
Löwen, das Südportal ist mit Kopfre-
liefs geschmückt. Das Schiff hat einen
offenen Dachstuhl, der Chor ein
Kreuzgewölbe. Unter dem quadrati-
schen Chor liegt eine Hallenkrypta.
Die Säulen und Wandvorlagen tragen
Kapitelle mit pflanzlichen und figürli-
chen Motiven. Die Fresken an der
Nordwand des Schiffs zeigen Reste ei-
nes Abendmahls, an der Südwand
Christophorus und zwei Heilige, ver-
mutlich aus dem 13. Jh. In der halbrun-
den Apsis und im Chorgewölbe sind
Fresken von Nicolao da Seregno von
1478 zu sehen.
Die Kirche S. Maria di Castello be-
findet sich im Areal einer mailändi-
schen Burg, die die Urner 1518 zer-
störten. Neben Fresken findet man
auch hier im südlichen Chor die vor-
zügliche Bemalung eines Seregnesen.
Die Fresken der Friedhofskapelle von
Giornico stammen aus dem Jahr 1563
und werden den Tarilli zugeschrieben.
Eventuell ist die Kapelle zurzeit aus Si-
cherheitsgründen geschlossen.
Altirolo
Unterhalb des Waldes in Altirolo
steht eine Steinbogenbrücke und an
der alten Gotthardroute die romani-
sche Kirche San Pellegrino, die 1589
ausgemalt wurde. Sie enthält den be-
deutendsten Freskenzyklus des späten
16. Jh. im Tessin. An der Schiffsrück-
wand sieht man das Jüngste Gericht,
darunter Illusionsmalereien, beim
Schwibbogen sind die Kirchenväter
und die heiligen Martin und Antonius
Eremita dargestellt. Im Bogen der Sei-
tenkapelle sind Prophetenmedaillons
mit Inschrift zu erkennen, die G.B. Ta-
rilli und D. Caresano als Künstler aus-
weisen. An den Seitenwänden im
westlichen Schiff findet man Renais-
sancemalereien. Der Chor ist mit früh-
barocken Stuckaturen und Fresken ge-
schmückt. Den Schlüssel zur Kirche
bekommt man bei Frau D. Solari in
Giornico (Tel. 091 8641987, Kirche:
Tel. 091 8641321).
Bodio und Pollegio
Bei Bodio steht der einst größte In-
dustriebetrieb im Tessin, die Eisenwer-
ke Monteforno. 1996 schloss die An-
lage und wartet seidem auf neue Nut-
zung.
In Pollegio wurde die Kirche an der
Stelle errichtet, an der die Gefallenen
 
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