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Jahrhundertelang lebten die Leute
im Lötschental in Abgeschiedenheit,
getrennt vom Rhonetal durch eine un-
wegsame Schlucht. Traditionelles
Brauchtum ist deshalb hier heute noch
lebendig: An Fronleichnam ziehen die
Herrgottsgrenadiere in Söldnerunifor-
men durch Kippel und Blatten, in der
Fasnachtszeit erschrecken die Roit-
schäggättä mit Masken, Stöcken und
Kuhglocken Jungen und Mädchen.
Besonders bemerkenswert ist Kip-
pel, eine der charaktervollsten Walser-
siedlungen mit nahe beieinander ste-
henden, meist dreigeschossigen Block-
häusern, Wegschluchten und kleinen
Plätzen.
Von der Fafleralp führt ein Höhen-
weg nach Ferden, auf der Lauchern-
alp erschließt die Gletscherbahn ein
Skigebiet auf 3111 m Höhe. Europas
höchstgelegener Winterwanderweg
führt zum Schilthorn-Plateau am Fuß
des Hockenhorns. Von hier fällt der
atemberaubende Blick auf 40 Vier-
tausender, von der bernischen Jung-
frau bis zum französischen Montblanc.
Beachtenswert sind die alten befes-
tigten Stadtteile, der ehemalige Turm
der Viztume (das heutige Rathaus)
und das bischöfliche Schloss. Sehr
charaktervoll auch die Pfarrkirche St.
Stephan, ein spätgotischer Bau mit ro-
manischem Turm, der der Abtei St.
Maurice und der Kathedrale Sion/Sit-
ten nachempfunden ist.
Südlich der Stadt findet man die
Ringackerkapelle, eine der schönsten
Barockbauten des Wallis. Auf der
Straße nach Varen liegt der alte
Stammsitz der de Werra, ein schlossar-
tiges Haus mit Mauer und Wachtturm.
Leukerbad
‡XXI/C1
Das auf 1411 m Höhe gelegene Leu-
kerbad ist von Leuk oder von Siders
über Salgesch erreichbar.
Für die einen ist das in einem Kessel
und nach Süden hin offene und halb-
kreisförmig von Bergkämmen um-
schlossene Leukerbad reizvoll, beson-
ders in der möglichen Kombination
von Ski laufen, wandern und (heil)ba-
den. Für andere mögen die Berge eher
bedrohlich und einengend wirken.
Die Ersteren werden hier ein reiches
Hotel- und Appartementangebot fin-
den, die Siedlung wird durch Hotels
und Ferienhäuser geprägt. Loèche-les-
Bains (französische Bezeichnung) wird
seit den Römern als Kurort geschätzt:
Die kalk- und schwefelhaltigen Quel-
len wirken bei Temperaturen von 28
bis 41 Grad besonders bei Rheuma,
Gicht, Lähmungen und Sportverlet-
zungen. Die Streusiedlung orientiert
sich an den ungefähr 20 Thermalquel-
Leuk
‡XXI/C1
Der Rhone entlang weiter westlich er-
reicht man Leuk, den Ausgangspunkt
zum bedeutenden Kurort Leukerbad.
Auch Leuk war einst eine wichtige
Stadt, geprägt durch die Machtpolitik
der Bischöfe von Sitten, die die Feste
nach langen Hin und Her zwischen
Burgundern und Savoyern 1142 über-
nahmen, bis sie durch Napoleon zum
Département Simplon, dem heutigen
Kanton Wallis, kam.
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