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Das Schloss wurde ausgebaut, insbe-
sondere die Wehrtechnik. Seit 1536
war es unter bernischer Herrschaft.
Ein Erdbeben im Jahr 1585 machte Er-
neuerungsarbeiten notwendig. Nach
dem Sturz der Berner wurde das
unterdessen unbewohnbare Chillon
Staatsbesitz des neuen Kantons
Waadt. 1897 wurde es restauriert.
Weltberühmt ist das Schloss durch
das Byron'sche Gedicht „The Prisoner
of Chillon“ (1816), das den tragischen
Helden François Bonivard, Gefangener
des Schlosses, unhistorisch, doch herz-
ergreifend beschreibt (Bonivard, Prior
in Genf, war reformatorisch aktiv und
wurde vom Savoyerfürst mit jahrelan-
ger Einkerkerung bestraft). Dies löste
eine regelrechte Pilgerwelle, v.a. wohl-
betuchter Engländer aus, die das
Schloss und die Gegend besichtigen
wollten. Der Aufschwung des Touris-
mus in Montreux und Umgebung ist
diesem Gedicht zuzuschreiben.
Die Anlage ist von Osten her beson-
ders schön, mit dem Lavaux im Hinter-
grund, aber auch von Westen, mit den
Walliser Bergen, den Dents-du-Midi,
als Kulisse ergibt sich eine Postkarten-
ansicht. Im Innern gelangt man nach
der Zugbrücke in die in den Felsen ge-
schlagenen Kellergewölbe. Darunter
befindet sich die zweischiffige, acht-
jochige Pfeilerhalle, das sogenannte
Bonivardgefängnis, wo Bonivard 1536
von den Bernern befreit wurde. Darü-
ber der große Festsaal (heute Waffen-
und Zinnsammlung), der große Saal
des Burgvogts oder Wappensaal mit
herrlicher Renaissancebalkendecke
mit Kassettenfeldern, großem Kamin
aus dem 15. Jh., Kreuzstockfenstern
und eichenen Säulen. Daneben liegt
das Camera domini, das Herzogszim-
mer, im ehemaligen Tour d'Alignes.
Durch das Latrinenhaus und einen
Wohnraum gelangt man in die Ge-
orgskapelle und in den ehemaligen
Gerichtssaal mit Säulen aus schwar-
zem Marmor. Vom Schlossturm aus
(enger Aufstieg) genießt man eine
herrliche Aussicht auf den See, die Al-
pen und das Ufergebiet.
Montreux
Montreux ist eine erst im 19. Jahrhun-
dert entstandene Großgemeinde,
welche sich vom See durch die Rebge-
biete bis hinauf auf die Berghöhen zur
Freiburger Kantonsgrenze erstreckt
und eine ganze Reihe von bekannten,
kleineren Kurorten und Winzerdörf-
chen umfasst. Dazu gehören z.B.
Brent, mit einem der führenden Res-
taurants der Schweiz, hoch über dem
See thronend Caux, Sitz der 1938 ge-
gründeten Bewegung „Moralische
Aufrüstung“, und Glion mit seinen
Hotelfachschulen und Pensionaten für
höhere Töchter.
Montreux-Stadt bildet das Zentrum
der Waadtländer Riviera und schmiegt
sich um eine nach Süden geöffnete
Südländische Stimmung in Montreux
 
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