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älteste und bedeutendste Klosterkir-
che der Schweiz, ein hervorragendes
Zeugnis romanisch-burgundischer Ar-
chitektur.
Das Kloster wurde bereits um das
Jahr 450 gegründet, zusammen mit
drei anderen Klöstern im französi-
schen Jura. Adelheid, die Gemahlin
Kaiser Ottos I., vergab es 928 an das
Kloster von Cluny. Im Hochmittelalter
erhielt es weite Herrschaften in der
Nachbarschaft am Neuenburger- und
Genfersee. Sein Reichtum wuchs bis
ins 13. Jh., als Günstlingswirtschaft
zum Niedergang führte, obschon es
1447 noch unter dem Gegenpapst
und Abt Felix V. von Savoyen zur Abtei
wurde. Die reformierten Berner, die
die Waadt eroberten, hoben das
Kloster auf und setzten einen Vogt auf
das Priorenhaus. Zum Glück blieb die
Kirche unangetastet, Kreuzgang und
Konvent wurden dagegen abge-
brochen.
Die heutige Kirche ließ Abt Odilo
vor 1030 in enger Anlehnung an Cluny
bauen. Der Narthex ist von ca. 1100,
die Vorhalle entstand im 13. Jh. mit
Kreuzgewölben im Mittelschiff. Im
14. Jh. folgte die Verlängerung der
mittleren und südlichen Apsis, die
nördliche Apsis wurde erst ca. 1430
errichtet. Der Nadelhelm des Vie-
rungsturms und die sichernden Mau-
erstreben stammen aus Berner Zeiten.
Die Kirche besteht aus einem drei-
schiffigen basilikalen Kern mit Schiff
und Vierungsturm. Der Narthex birgt
zwei übereinander liegende Hallen-
räume. Auch die Vorhalle mit Kreuz-
rippengewölbe ist zweistöckig. Knos-
penkapitelle und Wellenfriese sind be-
sonders schöne Details frühgotischer
Kunst. Im Narthex befinden sich sechs
eigenwillige Pfeiler mit kreuzförmigen
Vorlagen, welche das Gewölbe tragen.
Ein rundbogiges Tor führt in das drei-
schiffige Langhaus, dessen Gewölbe
von stämmigen Rundstützen getragen
werden, welche auf Quadern stehen.
Im Hauptchor gibt es Facettenfenster
mit radialem Maßwerk; am Chorein-
gang den berühmten Ambo, dessen
Mittelplatte auf das 8. Jh. zurückgehen
soll und die als beste Ambonenplatte
der Schweiz gilt. Abendmahlstisch auf
vier frühgotischen Marmorsäulen. An
den Wänden und Gewölben orna-
mentale Quadermalerei aus dem
11. Jh., die Glasgemälde von Casimir
Reymond und Marcel Poncet 1934-39.
Die Fresken im südlichen Schiff des
Nartex sind aus dem 14. Jh., die restli-
chen aus dem 12.-15. Jh.
Die Kirche ist von ehemaligen Klos-
tergebäuden mit Stallungen und
Wehrbauten ringförmig umschlossen.
Der Kreuzgang ist nicht mehr vorhan-
den mit Ausnahme einiger Gebäude-
konsolen. Westlich der Kirche steht
noch der Uhrturm aus dem 14. Jh. Am
südlichen Ende der Ringmauer befin-
det sich das Priorenhaus, das den Ber-
nern als Vogtei diente und (fälschli-
cherweise) Schloss genannt wird. Der
so genannte Mönchsbau stammt
ebenfalls aus der Berner Zeit.
Sainte- Croix
‡VI/A3
Sainte-Croix ist am besten von Yver-
don aus erreichbar (per Bahn oder
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