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eisenförmig angelegt in einen Süd-
und Nordtrakt, beide unter hohen
Walmdächern, mit einem kurzen Ver-
bindungsbau, der Hauptturm mit
geschweiftem Helmdach. Auf der Ost-
seite des Turms findet sich ein Gusser-
ker. Am Sockel der Westseite er-
schrecken Fratzen den Betrachter. Der
Südtrakt weist barocke Fenster auf und
wurde zwecks Angleichung an den
Nordtrakt erhöht. Die Schildmauern
gegen Stadt und unteren Hof sind mit
Schießscharten und Zinnen ausgestat-
tet. Zwei Aufgangstreppen führen
zum Portal des oberen Hofes. Im
Obergeschoss des Südtrakts sind spät-
gotische Fenster zu sehen. Das
Schloss diente 1474-1798 als berni-
sche Landvogtei. Seit 1874 ist es ein
Knabenschulheim und kann nicht be-
sichtigt werden.
Die
Altstadt
bildet zusammen mit
dem Schloss eine Einheit und erinnert
an das bekanntere freiburgische Grey-
erz. Gebäude mit spätgotischen Rei-
henfenstern säumen die Gasse. Die
Häuser enthielten im Erdgeschoss Lä-
den, Werkstätten oder Weinkeller, im
Obergeschoss befanden sich Haupt-
und Nebenräume.
Das
Rathaus
besitzt das einzige er-
haltene Stadttor, das auf die Flucht der
Ringmauer vorstößt und den Markt
dominiert. Das Gebäude entstand in
drei Etappen: Torbau mit Wächter-
wohnung im 15. und 16. Jh., Saalbau
im 16. Jh. und Eingangsbau zur Alt-
stadt im 18. Jh.
An das Rathaus angebaut ist das
ehemalige Stadtkornhaus.
Das Schul-
haus war 1697 als obrigkeitliches Korn-
haus auf vier gewölbte städtische La-
denlokale gebaut worden. 1865 wur-
de es zum Schulhaus umgebaut.
Am unteren Ende der Gaalstrasse
steht das
Mayhaus,
neu gebaut um
1655 durch
Beat May,
verbreitert auf
Kosten eines Stadtturms 1685 von
Jo-
hann May.
Es hat eine asymmetrische
Giebelfront mit verstärkten Stützpfei-
lern (1729) und Ründe (1856) sowie
nachgotische Fenster. In der Belle-
Etage im zweiten Stock befindet sich
ein Täfersaal von 1680.
Ebenfalls von
Johann May
ist der
Ge-
meindeweinkeller
von 1687, ein nach-
gotischer Bau mit Gewölbekeller und
steinerer Außentreppe.
Im
Städtchen
markieren Brunnen
die Straßenkreuzungen. Die Häuser
verfügen über spätgotische, spätba-
rocke und Louis-XV.- sowie Louis-XVI.-
Fassaden.
Die außerhalb des Städtchens gele-
gene
Kirche
hat einen spätromani-
schen Turm, einen spätgotischen Chor
und ein massiges Schiff mit einem ba-
rocken Predigtsaal von 1680. Wand-
malereien im kreuzrippengewölbten
Chor sind nach 1453 datiert. Das be-
häbige Pfarrhaus ist ein Krüppelwalm-
dachbau mit Riegelgiebeln, der aus
dem 17. Jh. stammt.
St. Petersinsel
‡VII/C2
Ein beliebtes Ausflugsziel am Bielersee
ist die lauschige St. Petersinsel. Von
verschiedenen Schiffsstationen am
See kann man sie mit dem Schiff oder
von Erlach aus in einer knappen Stun-
de zu Fuß erreichen.