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Nur geführt zu betreten sind die
Venelles. Die knapp 1 m breiten Gäss-
chen wurden als Abfallrinnen ange-
legt, Vorläufer unserer Sanitäranlagen
und deshalb bauhistorisch bedeutend.
Der Tour Rouge oder de l'Horloge
wurde nach dem Vorbild des Solothur-
ner Zytgloggeturms geschaffen. Der
Unterbau entstand zur Zeit der Stadt-
gründung. Uhrwerk, Farbgebung, Tuff-
quadererhöhung und Spitzhelm mit
Laterne kamen 1596 dazu.
Oberhalb des Turms steht die Gre-
nette, ein Kornhaus mit Freitreppe aus
den Jahren 1757-59.
Das Maison de Gléresse an der
Kreuzung Route du Château/Rue des
Fossés entstand 1555-61 und diente
den de Gléresse ab 1578 als Familien-
sitz. Im späten 18. Jh. erhielt es sein
heutiges Aussehen: ein Krüppelwalm-
dachbau mit polygonalem Treppen-
turm und reich skulpiertem Portal im
manieristischen Stil, ein nördlicher
quadratischer Annex mit zwei Räu-
men, von denen der obere der katho-
lisch gebliebenen Familie als Kapelle
diente.
Der Tour Carré oder des Cloches,
1520 erbaut, ist ein viergeschossiger
Haustein-Turm unter Pyramidendach.
In der Ruelle de l'Hôtel de Ville steht
das Museum Hôtel de Ville. Das Rat-
haus wurde ab 1520 gebaut. Der Trakt
besitzt zwei Keller und einen erhöhten
Bau, der u.a. die Salle des Pas Perdus
enthält. Das Treppenhaus ist an den
Tour Carré angebaut und besitzt eine
manieristische Tür. Vom obersten Stock
des Museums erreicht man das Innere
des Tour Carré mit wertvollen Glocken
und der Salle du Conseil de la Bour-
geoisie mit Louis-XIII.-XV.-Mobiliar.
Erlach
‡VI/B2
Am südlichen Ende des Bielersees
liegt das malerische und verschlafe-
ne Landstädtchen Erlach. Eine holpri-
ge Kopfsteinpflastergasse führt zum
Schloss mit einmaligem Ausblick auf
Altstadt, See und Petersinsel.
Die Anfänge Erlachs werden auf
Ende des 11. Jh. festgelegt. Burkhard
von Fenis (1072-1105 Bischof von
Basel), baute die Burg Erlach, sein Bru-
der Kuno (1093-1103 Bischof von
Lausanne) stiftete die Abtei. Rudolf ll.
von Neuenburg/Nidau verlieh Erlach
um 1266 die Handfeste, d.h. verschie-
dene Rechte und Sonderbestimmun-
gen, wie sie die Stadt vom Dorf unter-
scheiden. Im Burgunderkrieg wurde
Erlach 1474 von Bern erobert, etwa
fünfzig Jahre später wirkte der Renais-
sancemaler, -dichter, -reformator und
-staatsmann Niklaus Manuel Deutsch
hier als Landvogt.
Erlach besitzt zwei Altstadtkerne.
Der eine, die „Stadt“, reicht vom
Schloss bis Haus Nr. 11, bzw. 14, der
andere, das „Städtchen“, umfasst den
Grabenbereich Nr. 9 bis zur Gaalstras-
se. Im Städtchen entwickelte sich die
Reihenbauweise. An den Ortseingän-
gen gibt es herrschaftliche Einzelbau-
ten aus dem 17. Jh. Der Turm auf der
Jolimont-Seite reicht in savoyische Zeit
zurück. Weitere Türme sind im Laufe
der Zeit abgetragen worden.
Das Schloss erlebte spätgotische
und barocke Umbauten. Es ist huf-
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