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kreuzgewölbte Turmvorhalle, darüber
die Michaelskapelle mit Kreuzgewöl-
be und Fensterrose. Die Jugendstil-
Glasfenster sind nach Entwürfen des
polnischen Malers Jozef Mehoffer ent-
standen. Über den Seitenportalen ist
seltene Glasmalerei angebracht (um
1530). In der Vorhalle und im Mittel-
schiff findet man Gemälde (die Stadt-
patrone Niklaus und Katharina, Anfang
des 17. Jh., Propheten, Apostel, Kir-
chenfürsten, 1651). Auf der großen ro-
mantischen Orgel (1824-31) des Frei-
burger Orgelbauers Aloys Mooser
spielten Musiker wie Franz Liszt. Die
Kanzel (1513-16), der Taufstein
(1499), die Kreuzigungsgruppe im
Chorbogen (1430) und das Chorge-
stühl (1464) sind weitere sehenswerte
Details. Die Seitenaltäre sind alle in
der Mitte des 18. Jh. entstanden. Die
Heiliggrabkirche im hintersten Joch
des südlichen Seitenschiffes ist das be-
deutendste Ensemble spätgotischer
Monumentalplastik und die größte
Grablegungsgruppe der Schweiz.
Auf der Ostseite der Kathedrale geht
man die Rue de Chanoines entlang zur
Burgpost, dem ehemaligen Zollhaus.
Ein frei stehender Louis-XV.-Pavillon
befindet sich am Scheitel des Kathe-
dralchors.
Um die Kathedrale herum gelangt
man durch die Rue du Pont-Muré und
Rue des Epouses (Hochzeiter- oder
Besengässchen) mit spätgotischem
und barockem Baubestand rechts zum
Rathausplatz. Das Rathaus ist ein
spätgotisches Repräsentationsgebäu-
de mit symmetrischer Fassade und
doppelläufiger Freitreppe mit oktogo-
nalem Turm und Erkeranlage. Ur-
sprünglich als Kornhaus gedacht, wur-
de es 1506 vollendet. 1509 folgten der
Glockenturm und die barocke Kuppel.
Auf dem Ratshausplatz steht der
ehemalige Burgbrunnen des Zährin-
gerschlosses, der Georgsbrunnen.
Die heutige Anlage ist das einzige in
Stein gehauene Werk von Hans Geiler,
1525. Auf der Westseite steht die 1782
im klassischen Louis-XVI.-Stil erbaute
Stadtwache.
Man gelangt zurück in die Grand
Rue, die als typische zähringische
Marktgasse konzipiert wurde und auf
Deutsch „Reichengasse“ heißt, weil
hier die wohlhabenden Bürger ihren
Wohnsitz hatten. Die Nr. 66, heute das
Restaurant Schweizerhalle, ist ein
spätgotisches Haus mit Treppenturm
und Polygonerker, erbaut 1613. An der
Zähringerstrasse Nr. 13, der heutigen
Auberge de Zaehringen, einem Fein-
schmeckerlokal und Kleinhotel, ver-
birgt sich hinter der Louis-XV.-Fassade
der älteste und bedeutendste Herr-
schaftssitz der Stadt. Seit 1359 ist er im
Besitz der Familie Velga, die im 14. und
15. Jh. neun Schultheißen stellte. Der
Saal enthält eine Holzdecke mit Flach-
schnitzereien von 1519, einen spätgo-
tischen Stuckkamin und Hirschjagd-
und Eremiten-Malerei.
Von der Zähringerbrücke kann man
einen Blick zur hölzernen Bernbrücke
werfen und anschließend zurück in
die Zähringergasse und in den steilen
und schmalen Stalden gehen, der das
Burgquartier mit dem von spätgoti-
schen Häusern gesäumten Stalden
verbindet. Das Plätzli schmückt ein
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