Travel Reference
In-Depth Information
Einkaufen
und Regionenführer für Behinderte, eine Lis-
te der rollstuhlgängigen Restaurants, Hotels
und Ferienwohnungen in der Schweiz und
gut zugängliche Ausflugsziele. Darüber hi-
naus werden Begleiterkarten etc. angeboten.
Einen Überblick über
behindertengerech-
te Herbergen, Hotels und Campingplätze
bietet z.B. www.rolliday.net.
Speziell im Tessin tätig ist die
Federazione
Ticinese Integrazione Andicap.
Die Vereini-
gung erteilt Auskünfte und führt auch einige
Broschüren mit Ausflugstipps für Menschen
mit Behinderungen (am Luganer See und in
den Tälern): FTIA, PO Box 634, 6512 Giu-
biasco, Tel. 091 650 9090, www.ftia.ch (in
italienischer Sprache).
Wer in der Schweiz einkauft, stellt fest:
Die Preise entsprechen dem hohen
Lebensstandard der Schweizer und
das Warenangebot ist geprägt von der
vielfältigen kulturellen Zusammenset-
zung der Gesellschaft.
Große Handelsketten
Zwei große Handelsriesen beherr-
schen die Schweiz,
MIGROS,
der
„orange Riese“ und die von der Ge-
MIGROS und „Dutti“
er sie in eine
Genossenschaft
umwandel-
te, der heute 1,8 Millionen Schweizerinnen
und Schweizer als Mitglieder angehören.
Die MIGROS ist heute ein
diversifizier-
ter Konzern
mit eigener Bank (MIGROS-
BANK), mit dem zweitgrößten Reiseunter-
nehmen der Schweiz (Hotelplan), dem
größten Weiterbildungsveranstalter der
Schweiz (den MIGROS-Klubschulen), dem
größten Buchhändler (Ex Libris) etc. Zur
MIGROS-Gruppe gehören die Warenhaus-
kette „GLOBUS“, die „MIGROL“-Tankstel-
len und -Shops.
Noch heute wird in den MIGROS-Ge-
schäften der Wille
Duttis
respektiert: Man
verzichtet auf Alkohol und Tabak.
Nach
dem Tode
Duttweilers
sorgte seine Frau
Adele
für das Vermächtnis, zu dem unter
anderem gehört, dass ein Prozent des Um-
satzes der MIGROS (im Jahre 2000 waren
das 109 Millionen Franken), für
kulturelle
Zwecke
verwendet werden muss.
MIGROS versuchte auch
im Ausland
Fuß zu fassen. Hotelplan war z.B. erfolg-
reich, für das Detailhandelsgeschäft wur-
den alle Auslandsengagements zu verlust-
reichen Abenteuern.
In der Schweiz konnte die MIGROS bis-
lang fast jeden Versuch, ihre marktbeherr-
schende Stellung anzugreifen, erfolgreich
abwehren.
MIGROS ist
Branchenführer
im schweize-
rischen Detailhandel mit einem Gesamt-
umsatz von 20 Milliarden Schweizer Fran-
ken und 81.000 Mitarbeitenden.
Die MIGROS wurde in den 1920er Jah-
ren von
Gottlieb Duttweiler
(genannt
Dut-
ti
), einem Apologeten des „sozialen Kapi-
tals“ gegründet, um Produkte des täglichen
Bedarfs günstig anzubieten, indem man die
Handelsketten ausschaltet.
Dutti
kaufte
günstig ein, schaltete den Zwischenhandel
aus und baute mit der Zeit eigene Fabrika-
tions- und Verarbeitungsbetriebe auf. Er
wurde als „Totengräber des Mittelstandes“
heftig bekämpft, gründete die politische
Bewegung „Landesring der Unabhängi-
gen“ und wurde ins schweizerische Parla-
ment gewählt, was ihn nicht hinderte, im
Parlamentsgebäude mit einem Stein eine
Fensterscheibe einzuwerfen, um so gegen
eine ihm nicht genehme Verordnung zu
protestieren.
Die MIGROS wurde zum führenden Le-
bensmittelverarbeiter und -distributor der
Schweiz. Sie besitzt in gewissen Bereichen
Marktanteile von über 50 %.
Duttweiler
„schenkte“ nach dem Zweiten Weltkrieg
„den Konsumenten die MIGROS“, indem