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Altdorf und Umgebung ‡IX/C3
Das Schächental soll der Sage nach
die Heimat des Wilhelm Tell gewesen
sein, was im Ort Bürglen offensicht-
lich wird mit dem Hotel Tell, dem Tell-
brunnen und der 1582 gestifteten
Tellskapelle. Die Kapelle befindet sich
dort, wo Tells Wohnhaus gestanden
haben soll, die Fresken mit der Tellsge-
schichte stammen aus der Bauzeit und
sind damit die ältesten Fresken zur
Tell-Legende. Das Tellmuseum ist in
einem sehenswerten befestigten
Wehrturm untergebracht und doku-
mentiert Tellgeschichte und -mythos.
Man beachte die Pfarrkirche Peter
und Paul, die bereits 875 erwähnt
wurde. Der schöne frühbarocke Bau
stammt von 1681. Neben dem Tell-
museum steht das bemerkenswerte
Gasthaus Adler, ein prächtiger Holz-
blockbau mit farbig bemalten Fenster-
läden, uralter Balkendecke und einem
alten Buffet in der Gaststube. Im Gast-
hof werden immer wieder volkstümli-
che TV-Aufnahmen produziert. Schön
restauriert ist das Haus zur Stiege, das
Anfang des 16. Jh. gebaut und früher
als Pfarrhaus genutzt wurde. Ein neu
erstellter Kapellenweg führt auf einer
schönen Wanderung entlang elf Ka-
pellen der Region.
Von Bürglen aus ist es nur ein kurzer
Weg bis zum Kantonshauptort Altdorf.
Altdorf ist mit seinen 10.000 Einwoh-
nern Hauptort des Kantons. Der klein-
städtische Eindruck, die südlich beein-
flussten Straßen und Gässlein und die
Wohlstand verratenden Bürger- und
Herrenhäuser rechtfertigen durchaus
eine nähere Betrachtung. Für seine
mutige und konsequente Einfügung
moderner Bauten in die historische
Siedlung erhielt das Städtchen 2007
den renommierten Wakkerpreis für
vorbildliche Leistungen in Siedlungs-
und Ortsbildentwicklung.
Die Urner entwickelten sich nach
der Gründung der Eidgenossenschaft
zu einer durchaus nicht zu unterschät-
zenden politischen und wirtschaftli-
chen Macht. Ihr Einfluss reichte bis
Mailand, Venedig und Süddeutsch-
land. Der Papst, der spanische König
und andere Herrscher hatten ihre Bot-
schafter in Altdorf. In fremden Diens-
ten reich gewordene Urner bauten
sich respektable Residenzen.
Ausgangspunkt jeder Ortsbesichti-
gung ist das Telldenkmal am Rathaus-
platz vor dem mittelalterlichen Wohn-
turm. Es stellt im typischen Stil seiner
Zeit (1895 eingeweiht) den erst durch
Schiller popularisierten Helden und
seinen Sohn dar. An eben dieser Stelle
soll der Landvogt Geßler den Tell ge-
zwungen haben, seinen legendären
Apfelschuss auszuführen, was diesen
dazu brachte, sich später des Tyrannen
zu entledigen.
Zum Bild des Platzes gehört der
schöne, 1568 errichtete Beßlerbrun-
nen und das klassizistische Rathaus
Im Schächental
 
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