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anschließenden je eine Ädikula mit
Löwen als Schildhalter des Luzerner
Wappens.
Im Innern empfängt den Besucher
eine helle
Emporenbasilika,
den Je-
suitenkirchen von Rom und München
nachempfunden. Gegen das vierjochi-
ge Schiff mit gleich breitem Chor öff-
nen sich in dreiseitiger Folge die Arka-
den der Vorhalle, die Seitenkapellen
und der darüber bis in den Chorraum
geführte Emporenumgang. Die ein-
heitlich geführte Gewölbetonne lässt
durch Rundbogenfenster Licht eindrin-
gen. In den Seitenkapellen sind Stu-
ckaturen mit üppigen Blatt- und Früch-
teformen von 1673. In der Bruder
Klaus Kapelle befindet sich die Ori-
ginaljacke des schweizerischen Lan-
despatrons. Deckengemälde von
Giu-
seppe
und
Giovanni Torricelli
(1749).
Der Hochaltar (1677) ist aus rotem
Stuckmarmor, die Nebenaltäre wie-
derholen den Hochaltar, im gleichen
Jahr wurde auch die prächtige Kanzel
geschaffen. Zwischen Vorhalle und
Schiff ist ein Régencegitter von 1739.
Die Sakristei, ein weiter, festlicher
Raum mit reicher Stuckatur, öffnet sich
in einen ehemaligen Wehrturm.
Ritterscher Palast
Ebenfalls in der Bahnhofstrasse steht
das
kantonale Regierungsgebäude.
Der Rittersche Palast ist ein die floren-
tinische Frührenaissance imitierender
Palazzo mit strenger Rustikafassade
und toskanischem Säulenhof, 1556
vom Tessiner
Domenicho de Ponte
für
den Schultheißen
Lux Ritter
entworfen
und durch
Petrus del Grillo
erstellt.
Nach dem Tod des Bauherren wurde
der Palast von der Stadt übernommen
und 1574 vollendet. Er diente zuerst
den Jesuiten als Wohnung, dann als
Professorenkonvikt und seit 1804 als
Regierungsgebäude.
An der Rückseite erfolgte 1843 der
klassizistischer Anbau des Gross-
ratsaales durch
Melchior Berri.
Der
ursprünglich nicht gedeckte quadra-
tische Innenhof ist in drei Geschosse
mit Arkadengängen, toskanischen
Säulen sowie Balusterbrüstungen ge-
gliedert. Prächtig dekorierte Portale
und in der Nordost-Ecke eine zweiläu-
fige Renaissancetreppe verbreiten ein
italienisches Lebensgefühl.
Im obers-
ten Geschoss ist der 1615 von
Jakob
von Wyl
gemalte Totentanz zu sehen.
Die sieben großen, der Spätrenais-
sance zugeordneten Ölgemälde sind
unter oberitalienischem Einfluss ent-
standen. Das sechste Bild enthält das
Selbstbildnis des Künstlers vor seiner
Staffelei.
Gegenüber dem Ritterschen Palast
befindet sich der repräsentative Ba-
rockbau des
Staatsarchivs,
an den
beiden Straßenseiten mit Arkadengän-
gen und einem kelchförmigen Wand-
brunnen.
Die Jesuitenkirche an der Reuss von
außen (oben) und im Inneren (unten)