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lichten den Wiederaufbau, der am
14. April 1994 abgeschlossen wurde.
Die Kapellbrücke ist 650 Jahre alt.
1367 wurde sie erstmals schriftlich als
„nüwe Brugg“ erwähnt und 1507 in
der Etterlin-Chronik erstmals bildlich
dargestellt. Sie musste regelmäßig ge-
pflegt und saniert werden, da das Holz
durch Wasser und Witterung stark be-
ansprucht und abgenutzt wurde. 1741
stürzte sie nach einem Unwetter teil-
weise ein. Bis zum Beginn des 21. Jh.
ist die Brücke mindestens zehn Mal
umgebaut und renoviert worden.
Die Brücke war nicht nur Übergang,
sondern gehörte zusammen mit der
Spreuerbrücke und den acht Wehrtür-
men zur Stadtbefestigung Luzerns.
Vor der Kapellbrücke waren Pfähle
eingerammt, um einen Angriff vom
Wasser her abzuwehren. Nicht ganz in
der Mitte der Kapellbrücke steht ein
Wasserturm. Dieser bereits 1300 er-
baute, wuchtige achteckige Turm ist
sogar etwas dicker als hoch (34,5 m
hoch, 38 m Umfang). Er diente v.a. als
Wachtturm, später als Rüstkammer,
Folterkammer, Gefängnis und Archiv-
raum. Heute wird er als Vereinslokal
des Artillerievereins genutzt.
Im 16. Jh. erhielt die Brücke religiö-
sen Bilderschmuck. 1599 wurde be-
schlossen, Tafeln mit „weltlichen zierli-
chen und mit geistlichen histori“ anzu-
bringen, was die vermögenden Bürger
der Stadt finanzierten. Die Bilder mit
Geschichten der Christenheit und der
alten Eidgenossenschaft wurden vom
Zürcher Maler Heinrich Wegmann und
dessen Schülern zwischen 1611 und
1615 gemalt. Seither mussten die Bil-
der mehrmals repariert und zum Teil
ersetzt werden. 1869 plante man so-
gar, die Brücke ganz abzutragen und
zu ersetzen. Zum Glück wurde der
Plan verhindert.
Hauptpost und Theater
In der Bahnhofstrasse steht die
Hauptpost, ein Neurenaissance-Bau
von Gustav Gull, einem bedeutenden
Vertreter des späten Historismus in
der Schweiz, der vor allem in Zürich
markante Akzente setzte (Landesmu-
seum). Fresken verzieren den Dach-
sims. Zeit für einen kurzen Blick in die
Innenräume sollte man sich nehmen.
Weiter entlang der Reuss geht es
zum mehrmals umgebauten und 1839
mit „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller
eröffneten Luzerner Theater, einem
klassizistischen Bau.
Jesuitenkirche St. Franz Xaver
Von hier gelangt man zur benach-
barten Jesuitenkirche St. Franz Xaver.
Das ehemalige Jesuitenkollegium
(1577 im ehemaligen Ritterschen Pa-
last) ist die älteste Niederlassung der
Jesuiten in der Schweiz. Die Jesuiten-
kirche wurde 1666-69 nach Plänen ei-
nes Vorarlberger unter Leitung von Pa-
ter Christoph Vogler erbaut. Sie ist der
erste große barocke Kirchenbau der
Schweiz.
Die Fassade ist durch eine zweige-
schossige Pilasterordnung in fünf Ach-
sen eingeteilt. Die Fassadendekoration
des Erdgeschosses geht auf das Jahr
1673 zurück. Über dem mittleren
Portal befindet sich die Nischenstatue
des Kirchenpatrons, über den beiden
 
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