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Fabrikherren pflegten einen patriar-
chalischen Stil, trotzdem kam der An-
stoß zu vielen eidgenössischen Sozial-
gesetzen aus Glarus.
Glarus ist einer der zwei verbliebe-
nen Landsgemeindekantone, das
Volk wählt seit 1386 jährlich im Mai
während der traditionellen Landsge-
meinde seine Behörden, berät wichti-
ge Verfassungs- und Gesetzesverän-
derungen und stimmt darüber ab. So
beschloss am 9. Mai 2006 die Lands-
gemeinde in Glarus gegen den Willen
der Regierung eine geradezu revolu-
tionäre Reduktion der Gemeinden des
Kantons auf nur noch drei: Glarus
Nord, Mitte und Süd.
lons. Im Innern ist ein prächtiger Ge-
richtssaal mit originaler Ausstattung zu
sehen.
Hinter der Kantonschule liegt auf ei-
nem Bergsturzkegel die barockisierte,
auf das 10. Jh. zurückgehende Burg-
kapelle St. Michael. J.B. Babel schuf
1669 das Säulenrentabel, Altäre sowie
die weißen Schnitzfiguren. Südwest-
lich liegt das spätbarocke Haus in der
Wies (Wiese Nr. 5), das 1771 für den
Begründer der Glarner Textildruckin-
dustrie F. Streiff gebaut wurde. Zwei
Häuser, die den verheerenden Brand
überstanden haben, sind das Paravici-
nihaus an der Waisenhausstrasse Nr.
3 (1689 gebaut) und das Bürgerhaus
Brunner im Sand (1811).
Die neuromanische, reformierte
Stadtkirche (1864) mit zwei Fassa-
dentürmen westlich des ehemaligen
Stadtkerns war für beide Konfessionen
konzipiert. Sie liegt erhöht und bietet
südlichen Seitenschiff über ein wirk-
lichkeitsgetreues Ortsmodell des alten
Glarus vor dem Brand (tägl. 8-18 h).
Südlich liegt die 1964 geweihte, mo-
derne katholische St. Fridolinskirche
und südöstlich davon der Zaun- oder
Landsgemeindeplatz, wo die Lands-
gemeindeversammlung durchgeführt
wird.
Hauptort Glarus
‡IX/D2
Eine Feuersbrunst vernichtete im Mai
1861 zwei Drittel des Städtchens. Der
heiße Föhn hatte in Windeseile ein
Feuer verbreitet, das fast 600 Gebäu-
de in Schutt und Asche legte, nur eini-
ge Gebäude im Westen und Süden
überstanden den Brand. Danach wur-
de der Ort neu aufgebaut, es entstand
ein rechtwinkliges Straßennetz mit vier
symmetrisch angeordneten Plätzen,
was Glarus mit seinen 5700 Einwoh-
nern ein städtisches Gepräge gibt.
Den Rundgang fängt man am bes-
ten im Volksgarten beim Bahnhof an,
wo das 1952 gebaute Kunsthaus
steht. Im Rathaus sind Kantonsregie-
rung und Parlament angesiedelt. Der
Hauptstraße folgend, gelangt man
dann zum Spielhofplatz mit Bürger-
häusern und dem hufeisenförmigen
Gerichtshaus mit freistehenden Pavil-
Am Walensee
und im Linthtal
‡IX/D1-2
Das Südwestufer des Walensees und
ein Teil der Linthebene gehören zum
Kanton Glarus. In Mühlehorn am See
ist die durch ein Wasserrad betriebene
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