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von 1749-56 mit korinthischen Säulen
geprägt. Benedetto Alfieri baute 1752
diese Fassade, um den Einsturz der
früheren, gotischen Westfassade zu
verhindern. Die ursprünglichen, nicht
vollendeten Haupttürme wurden im
13. Jh. gebaut, der Nordturm im 19. Jh.
erhöht, der metallene Spitzturm wur-
de 1895 aufgesetzt. Das uneinheitli-
che Äußere wird im Innern zum Glück
nicht fortgesetzt. Calvinistisch schlicht,
ja streng, erstreckt sich ein dreischiffi-
ges Langhaus, welches im letzten Drit-
tel in ein schmales Schiff mit halbrun-
dem Chor ohne Umgang mündet. Un-
ter dem fünften Joch ist ein sehr schö-
nes gotisches Chorgestühl, im linken
Seitenschiff direkt vor der Vierung der
Kirchenstuhl Calvins und in der ersten
Kapelle rechts vom Chor das Grabmal
des Ducs de Rohans, des Anführers
der französischen Calvinisten in der
Zeit Heinrich IV. und Ludwigs XIII. Man
beachte die 1406 angebaute Kapelle
des Makabäers, Chapelle des Mac-
cabées, welche besonders schöne
Fenster aufweist und im 19. Jh. neu de-
koriert wurde. Vom Nordturm begeis-
tert ein sehr schöner Blick über Stadt,
den See und die Berge.
Gleich neben der Kathedrale findet
man südlich den Temple de l'Audi-
toire, die ehemalige Kirche Notre-
Dame-la-Neuve, eine Anfang des
13. Jh. gebaute Kirche, in welcher Cal-
vin, Beza und auch der schottische Re-
formator John Knox gepredigt haben
sollen.
Vor der Westfassade der Chapelle
des Macabées führt eine Treppe zu ei-
ner Ausgrabungsstätte, in der man,
unter der heutigen Kathedrale, Baurui-
nen aus zwei Jahrtausenden entdeckt.
Besonders bemerkenswert ist der
Empfangssaal mit Mosaikfußboden ei-
ner Vorgängerkirche aus dem 5. Jh.
Man kann ein kleines Museum mit
Grabungsfunden und eine Diaschau
zur Christianisierung der Gegend be-
suchen.
Westlich der Kathedrale führt von
der Cour St. Pierre die Rue du Soleil
Levant zum Maison Tavel, dem ältes-
ten Haus Genfs, das nach dem großen
Stadtbrand von 1334 wieder aufge-
baut wurde. Man beachte die von
Tier- und Menschenmaskenköpfen ge-
schmückten Fensterfassaden. Über ei-
nem Fenster im Erdgeschoss befindet
sich das Wappen der Familie Tavel. Im
Dachstock ein bemerkenswertes Relief,
das die Stadt 1850 zeigt.
Folgt man der kurzen Rue du Puits
St. Pierre, so gelangt man auf die enge
Grand Rue, eine der besterhaltenen
Straßen Genfs, voller Kunst-, Antiquitä-
ten- und Buchantiquitätengeschäfte.
Im Haus Nr. 40 wurde J.J. Rousseau, im
Haus Nr. 27 der Schauspieler Michel
Simon (Film: „Le Train“/Der Zug) ge-
boren. Bemerkenswert ist auch die
Nr. 15 von 1693 und Haus Nr. 11 von
1743. Links, am Place du Grand-Mé-
zel, befand sich bis 1488 das jüdische
Getto.
Am Westende der Grand Rue biegt
man links in die Rue des Granges ein,
an der sich schöne klassizistische Häu-
ser aus dem 18. Jh. befinden. Im Hôtel
de Sellon (Nr. 2) ist das Musée Fonda-
tion Zoubov angesiedelt. Die gedrun-
gene Kirche St. Germain wurde 1460
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