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am Theaterplatz 3, 1766-70 als zentra-
les Wachthaus erbaut und, nicht weit
davon entfernt, das Hôtel de Musi-
que, 1767-70, beide von Niklaus
Sprüngli. Das Hôtel de Musique dien-
te als Gesellschaftshaus, Theater und
Konzertgebäude, ist heute aber völlig
ausgehöhlt und anderen Bestimmun-
gen zugeführt. Vom Casinoplatz/The-
aterplatz kehrt man südlich auf der
Bundesterrasse vor dem Hotel Belle-
vue und dem Bundeshaus nach Wes-
ten wieder zum Bahnhof zurück.
Die Postgasse führt auf den Rat-
hausplatz mit dem Vennerbrunnen,
der von Hans Gieng 1542 gebaut und
dann mehrmals verschoben wurde.
Das vielleicht bedeutendste Rat-
haus der Schweiz wurde 1406-17 von
Heinrich von Gangenbach und seinen
Nachfolgern errichtet. Freitreppe und
Obergeschossausbau folgten 1430-50
und 1664-66. Der Gesamterneue-
rung im Heimatstil durch Martin Risch
fiel 1940-42 viel vom Kernbau zum
Opfer. Besonders beachtenswert ist
die Erdgeschosshalle von 1406, einst
Markt- und Gerichtshalle und zentra-
ler Versammlungsort. 15 Pfeiler auf
Achteckbasen tragen kreuzförmige
Kapitelle, die 29 eichene Deckenbal-
ken stützen, teils mit figürlichen und
pflanzlichen Kapitellskulpturen. Darü-
ber ist der Grossratssaal (Kantonspar-
lament) mit dem ursprünglichen Dach-
stuhl von Hans Hetzel aus Rottweil.
Der Regierungsratssaal (Kantonsexe-
kutive) ist spätgotisch ausgestattet und
hat eine geschnitzte Flachtonne.
Neben dem Rathaus befindet sich
die Staatskanzlei (Nr. 72) mit spät-
gotischen sowie Frührenaissance-Ele-
menten.
Vom Rathaus geht man weiter west-
wärts durch die Rathausgasse mit
den schmalen, teilweise in Riegbau-
weise errichteten Häusern. Am An-
fang steht rechts die Christkatholi-
sche Kirche St. Peter und Paul, ein
geglücktes Bauwerk der Neugotik.
1858-64 als erste katholische Kirche
Berns nach der Reformation erbaut,
wurde sie während des Kulturkampfes
den Christkatholiken zugewiesen.
Nördlicher Teil der Altstadt
Die Spital-, Markt-, Kram- und Ge-
rechtigkeitsgassen teilen die Stadt in
zwei Teile. Vom Nydeggstalden ausge-
hend ist die erste Nebengasse nörd-
lich der Gerechtigkeitsgasse die Post-
gasse. Ihren Namen erhielt sie von
den seit 1675 hier angesiedelten Post-
betrieben der Familie von Fischer. Die
Gasse wirkt heute noch einheitlich -
ein anschauliches Bild einer spätmit-
telalterlichen Handwerkergasse mit
kleinen Kaufhandlungen und engen
Häusern mit Fassaden des 18. und
19. Jh. Die Nr. 20 hat eine hoch-
barocke Gassenfasssade. Das Hinter-
haus des ehemaligen Restaurant Kro-
ne, Nr. 57, ist eines der wenigen Bei-
spiele deutscher Spätrenaissance in
Bern. Das Antonierhaus, Nr. 62, mit
Kapelle und Spital des Antonieror-
dens, entstand 1492-1500. Nr. 64-66
bilden die Fischerschen Posthäuser,
gebaut 1686-94 von Dünz. In der Lau-
be ist noch der Postschalter mit Klapp-
laden, Schiebeluken und Briefeinwurf
sichtbar.
 
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