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Nordseite ist arkadenlos, die Südseite
hat relativ kleinräumige Arkaden. Die
am besten von der englischen Anlage
oder von der Münsterplattform aus zu
sehende Gartenseite, die die Biegung
des Flusslaufes spiegelt, hat prächtige
spätbarocke Fassaden und großzügige
Terrassen. Besonders sehenswert sind
die Nr. 9 mit vollständig erhaltener
Laubenfront, die Nr. 31 mit Elementen
aus Spätrenaissance und Hochbarock
und die Nr. 43, an der sich die Wende
vom Spätbarock zum Klassizismus ab-
lesen lässt.
Der Erlacherhof (Nr. 47) gehörte ur-
sprünglich der Familie von Bubenberg,
dann der Familie von Diesbach, später
der Familie von Erlach. Im Stil Palais
entre cour et jardin, 1747-52 von Al-
brecht Stürler, Hieronymus und Al-
brecht von Erlach erbaut, war der Erla-
cherhof während der Besatzung Sitz
des französischen Generals Brune,
dann französische Botschaft, 1848-57
erstes Bundeshaus und ist jetzt Sitz
des Stadtpräsidenten. Die Laube wird
hier zur Loggia. Der längsrechteckige
Hof wird von zweigeschossigen Flü-
geln eingeschlossen. Die neunachsige
Gartenfassade ruht auf einem hohen
Kellersockel und hat einen dreiach-
sigen Mittelrisalit mit bekrönendem
Dreieckgiebel. Bemerkenswert ist das
Balkongeländer. Auf der Ostseite der
Gartenfassade steht das einbezogene
Bubenbergtor: das älteste Bauwerk
Berns, seit dem 16. Jh. mit Pyramiden-
helm. Der Südseite vorgelagert ist eine
ausgreifende Terrasse. An der Ein-
gangshalle des Erdgeschosses schließt
sich das hufeisenförmige Treppenhaus
an. Im Osten ein halbovales Anticham-
bre (Vorzimmer) mit reicher Täferung
und Kamin aus der Bauzeit. Das Ober-
geschoss hat eine Galerie. Den zwei-
geschossigen Raum schmücken De-
ckengemälde von Johann Ulrich
Schnetzer. Beachtenswert die ge-
schnitzte Rocaillekonsole unter dem
Treppenpodest. Der Erdgeschosshal-
le entspricht im ersten Stock das Foyer
des Festsaals, der einen großartigen
Innenraum mit stuckierten Porträtsme-
daillons von Valentin Sonnenschein
von 1780 aufweist. Die Gemälde der
ersten Gewölbemulde sind von Nahl:
Puttengruppen sowie Allegorien der
Wissenschaft und Künste. Die obere
Gewölbemulde hat ein von Schnetzer
gemaltes Deckengemälde: Parnass mit
Appollon Musagetes.
Am oberen Ende der Junkerngasse
stößt man auf das imposante Schiff
des Münsters. Links abbiegend ge-
langt man zur Münsterplattform.
1334 als Kirchhof geplant, erreichte sie
Mitte des 15. Jh. die heutige imposan-
te Höhe. Während der Reformation
wurde der Friedhof aufgehoben und
das Pärklein „zûm lust“ umfunktio-
niert. Vom Plattformrand hat man eine
Blick in die Junkerngasse:
Auf der Südseite wohnten die
mächtigen und reichen Berner Patrizier
 
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