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deutsch, Vaganten- und Flösseraus-
drücken, jiddischen und sogar slawi-
schen Worten. Im 14. Jh. wurde die
Matte in die Wehranlage der Nydegg
mit einbezogen. Die Gewerbebetrie-
be, die Sägen, Mühlen und Stampfen
wurden mit Wasser von der Schiff-
ländte versorgt, die vor der Matte das
Aarewasser staut und teilt. Beachtens-
wert sind die geschlossenen Riegfassa-
denzeilen, die Gewerbebauten und
die niederen Arkadengänge. In der
Mitte der Matte liegt der Mühlenplatz,
beim Schulhaus der Schifflaubenbrun-
nen. Die Badgasse war früher in ganz
Europa berühmt-berüchtigt für die
eher frivolen Kuren, in deren Genuss
auch Casanova gekommen sein soll.
1828 wurden die Bäder geschlossen.
Jetzt stehen hier in jeder Hinsicht lang-
weilige Blockbauten.
Über den Bubenbergrain, die Mat-
tentreppe (den Mattenlift) oder noch
etwas weiter über die Fricktreppe ge-
langt man hoch auf die Südseite der
Altstadt zum Münster. Alternativ kann
man die Untertorbrücke überqueren
und über den Klösterlistutz ( Stutz:
Berndeutsch für „Rain“) rechts hoch
zum Bärengraben gehen. Von dort
kommt man über die Nydeggbrücke
und durch die Junkerngasse zum
Münster.
Der Bärengraben, 1857 von Tschif-
feli gebaut und 1924 um den Jung-
bärengraben erweitert, gilt neben dem
Zytgloggeturm als Wahrzeichen der
Stadt. Die Besichtigung ist eher ent-
täuschend, gehört aber zum Ritual für
Gäste und Einheimische, besonders an
Ostern, wenn die Jungtiere zum ersten
Mal das Gehege betreten. Am Stand
kann man Bärenfutter kaufen, das man
den bettelnden, Kapriolen machenden
Bären zuwirft. Der erste Bärengraben
war 1513-1764 am Bärenplatz, der
zweite und dritte am Bollwerk beim
heutigen Bahnhof. Die nicht tierge-
rechten Anlagen führen immer wieder
zu Diskussionen. Im Gespräch ist die
Integration des Bärengrabens in den
Tierpark
(siehe „Praktische Tipps/
Parks“).
Die Junkerngasse ist eine Neben-
gasse der zähringischen Gründungs-
anlage und die ursprünglichste Gassen-
anlage Berns. Dank ihrer Südsicht war
sie ein begehrtes Wohnquartier der
führenden Familien. Noch heute ver-
bergen sich hinter den einfachen Fas-
saden fürstliche Wohnungen. Die
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