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streckt der
Lällekönig
den Kleinbas-
lern am andern Rheinufer die Zunge
heraus (
Lälle
heißt „Zunge“). Die ur-
sprüngliche, aus Kupfer gefertigte Fi-
gur konnte die Augen verdrehen und
die Zunge herausstrecken. Das Origi-
nal ist heute im Historischen Museum
ausgestellt.
Der Rheinsprung ist Verbindungs-
weg zwischen Kastell/Kathedrale und
Schiffländte. Man findet hier einige
mittelalterliche Fachwerkshäuser
aus dem 15. und 16. Jh. Beachtens-
wert ist insbesondere die Nr. 11, das
Gelbe Haus.
Hier wurde 1460 eine
der ältesten Universitäten Europas
eröffnet, die bis 1939 in dem Gebäu-
de ansässig war.
Ein Blick auf den Rhein vermittelt ei-
nen Überblick über die Stadt mit dem
Fluss und der
Mittleren Rheinbrücke,
dem ältesten Übergang.
Der sonnige kleine Martinskirch-
platz weist auf die
Martinskirche,
die
einst dem fränkischen Heiligen
Martin
von Tours
(317-397) gewidmet wurde.
1101 erstmals erwähnt, ist die erste Kir-
che sicher älteren Ursprungs (7.-9. Jh.).
Das heutige Bauwerk entstand nach
dem großen Erdbeben.
Ulrich Zwingli
unterrichtete hier Latein und
Ökolom-
pad
hielt reformatorische Reden. Den
Platz ziert der sehr schön restaurierte
Henman Sevogelbrunnen
(
Sevogel
war Anführer der Basler Truppen bei
der Schlacht von St. Jakob an der Birs
1444).
Die den Rheinsprung verlängernde
Gasse heißt Augustinergasse. Sie wird
vom
Museum der Kulturen/Natur-
historischen Museum
geprägt, einem
übergroßen spätklassizistischen Bau
(1844-49,
Melchior Berri
). Am Ende
der Straße befindet sich der
Augus-
tinerbrunnen
mit dem 1530 datierten
Basilisk (dem Basler Wappentier, ei-
nem Hahn mit Adlerflügeln, Drachen-
schnabel und Krone auf dem Kopf).
An der Martinsgasse steht Nr. 2, das
historistische Staatsarchiv
(1898).
Schräg gegenüber erblickt man die
Ehrenhöfe
der sogenannten Blauen
und Weißen Häuser.
Der Schlüsselberg war die Hauptver-
bindung zwischen dem Bischofssitz
beim Münster und der Talstadt. Des-
halb sieht man am Ende noch immer
einen Überrest der schweren
Eisen-
kette,
die den Sitz vor den Bürgern ab-
schirmte. Gleich vor der Einmündung
in den Münsterplatz (siehe folgenden
Rundgang) steht rechts das große
Haus zur Mücke
mit einem von
Löwen gehaltenen Stadtwappen über
dem Eingang. Es war im 14. und 15. Jh.
die Trinkstube des Adels. In der Ger-
bergasse stand einst das Geburtshaus
des Malers
Arnold Böcklin.
Nr. 11 ist
das heute neugotische
Zunfthaus zu
Safran,
der Zunft der Krämer und
Apotheker. Am nahen Gerbergässlein
finden sich einige nette Geschäfte.
Über den steilen Leonhardsberg, ein
ehemaliges
Handwerkerquartier
mit
gotischen Häusern, geht es zum
Leon-
hardskirchplatz
mit der gleichnami-
gen Kirche. Sie ist eines der bemer-
kenswertesten spätgotischen Gottes-
häuser der Schweiz. Die dreischiffige
Halle der 1118 geweihten Kirche wur-
de 1481 gebaut, ein 1518 fertig gestell-
tes hölzernes Netzgewölbe schließt