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len regelmäßig Tausende an, die dort
die sonst sprichwörtliche baslerische
Reserviertheit verlieren.
Basel ist eine Stadt der Wirtschaft,
Wissenschaft, Forschung und Kultur.
Die zweitstärkste Wirtschaftsregion
der Schweiz ist geprägt durch die che-
misch-pharmazeutischen Konzerne
Novartis (ex Ciba und Sandoz) und
Roche sowie durch den Bankenmulti
UBS (ehemals baslerischer Bankverein
und zürcherische Bankgesellschaft),
durch den Rheinhafen und den inter-
nationalen Flughafen mit seinen vielen
Logistikbetrieben. Der Messeplatz Ba-
sel mit einigen der bedeutendsten
Messen Europas füllt die Hotelbetten
bis weit ins Elsass und in das südbadi-
sche Umland. Es gibt 300.000 Arbeits-
plätze und das Durchschnittsein-
kommen beträgt etwa 50.000 US$ pro
Kopf. Trotzdem wird traditionell links-
grün gewählt.
Als erste Universitätsstadt der
Schweiz ist Basel stolz auf eine der äl-
testen Hochschulen Europas. Sie hat
ca. 8000 Studierende. Die Forschung
ist aber nicht auf die Hochschulen re-
duziert. In den Hochhäusern der Che-
mieriesen forschen hochkarätige Spe-
zialisten, und die traditionsreichen
Basler Verlage, wie der Medizinverlag
Karger, der Birkhäuser Verlag und der
Verlag Schwabe und Co., sorgen sich
um die Verbreitung von Wissen in alle
Welt.
Mit Recht genießt Basel den Ruf, ei-
ne Kulturstadt zu sein. Theater, Mu-
seen und Orchester haben internatio-
nalen Ruf. Reiche Familien betreiben
mustergültiges Mäzenatentum, der
Urtümlicher Brauch
für Frühaufsteher
Im früher ausgesprochen protestanti-
schen Basel beginnt die Fasnacht erst in
der Woche nach Aschermittwoch, eine
Woche später als in den katholischen Ge-
genden. Die ganze Nacht warten Basler
und Gäste in Kneipen und Hotels bei
Mehlsuppe, Wein, Bier und Kaffeefertig
(Kaffee mit Obstbranntwein) auf den
Morgen. Frühmorgens um 3.55 h werden
in der Innenstadt sämtliche Lichter ge-
löscht. Alle warten gespannt. Mit dem 4-
Uhr-Glockenschlag beginnt der Marsch
zum Marktplatz. Aus allen Gassen nähern
sich Cliquen (Fasnachtsgesellschaften)
mit hell erleuchteten Laternen, die Bilder
des Geschehens im vergangenen Jahr
zeigen: Politik, Prominenz, auch Pseudo-
prominente werden mit Sprüchen und
Bildern auf die Schippe genommen. Die
Züge mit Trommlern und Pfeifern schla-
gen und pfeifen ihre Märsche. Bis in den
späten Morgen ziehen sie durch Gassen
und Straßen. Man nennt das Gässlen. Der
Morgestraich ist einer der urtümlichsten,
fast archetypisch anmutenden Bräuche
der Schweiz.
Varianten von Vergnügtheit noch weit-
gehend verschont. Man muss die Fas-
nacht, v.a. den „Morgestraich“ (siehe
Exkurs), erlebt haben; das archetypi-
sche Gefühl, das sie vermittelt, ist
kaum zu beschreiben.
Der Fußballclub FC Basel, FCB, ist
die zweite Institution, die in Basel ganz
unschweizerisch gepflegt wird. Wäh-
rend in Zürich, Lausanne und Genf die
teuren Starclubs vor leeren Rängen
spielen, zieht der FCB im „Joggeli“
(dem St. Jakobsstadion) bei Heimspie-
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