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ter mit seinen zwei Türmen. Der Bau
wurde vor 1100 auf den Fundamenten
einer älteren dreischiffigen Anlage be-
gonnen. Er ist eine der bedeutendsten
romanischen Pfeilerbasiliken der
Schweiz. Der Bau des Langhauses er-
folgte um 1150, die Zwölfbotenkapel-
le, südlich des Chors, wurde um 1165
vollendet. Ausbau im 13., 15. und
18. Jh., historisierende Innenrenova-
tion 1897 sowie 1911-14.
Das Münster ist eine dreischiffige
Basilika in romanischem Quaderbau.
Der Chor und das Mittelschiff liegen
unter einem Satteldach, die Seiten-
schiffe unter Pultdächern. Im Westen
befindet sich eine Doppelturmfassade,
die drei unteren Turmgeschosse sind
romanisch, das vierte Geschoss des
Südturms spätgotisch, während das
fünfte und die beiden Glockenge-
schosse des Nordturms nachgotisch
sind. An der nördlichen Seite des
Nordturms ist eine Reiterfigur von
1180 zu sehen, die früheste Reiterfigur
der Schweiz. Seitlich des Westfassa-
denfensters sind Hornbläser. An der
südlichen Seite des Südturmes befin-
det sich eine Nische mit einer monu-
mentalen Sitzfigur Kaiser Karls des
Großen von 1460 (Kopie). Er galt als
Gründer des Stiftes. Die Zwölfboten-
kapelle mit halbrunder Apside wird
durch Lisenen mit Eckdiensten und
Friesen gegliedert. Das Süd-Rundbo-
genportal entstand um 1160, die Bron-
zetüre mit Reformationsszenen von
Otto Münch 1938. An der Nordseite
befindet sich das Hauptportal von
1180 mit Vorbau und reichem orna-
mentalen und figürlichen Schmuck.
Die Bronzetür mit biblischen Szenen
ist ebenfalls von Münch.
Im Innern hat die dreischiffige Em-
porenbasilika ein stark erhöhtes Altar-
haus über einer Hallenkrypta und sehr
niedrige Emporen mit bearbeiteten
Schlusssteinen. Die doppeljochige
Westempore ist von 1479, die Orgel
von 1960. Glasgemälde mit Aposteln
in den beiden Westfenstern. In den
Blendarkaden des östlichen Chors
sind Wandmalereifragmente erhalten.
Darüber drei Rundbogenfenster mit
Glasgemälden von Augusto Giacomet-
ti. Unter dem Chor liegt die Hallen-
krypta aus der Bauzeit um 1100. An
der Westwand das Original der Sitzfi-
gur Karls des Großen aus der Turmni-
sche. Östlich die Wandmalereien mit
Darstellungen der Legende von Felix
und Regula (15. Jh.). Die zweigeschos-
sige Zwölfbotenkapelle diente zeitwei-
se als staatliche Schatzkammer, jetzt
als Sakristei und Lapidarium. Die Kapi-
telplastik ist lombardisch beeinflusst.
Die Wandgemälde zeigen Weltenrich-
ter, Abendmahl und Fußwaschung,
Christus mit Aposteln (13. und 14. Jh.).
Der spätromanische Kreuzgang war
früher im Chorherrenstift eingebaut.
Beim Neubau der Mädchenschule von
1853 (heute theologische Fakultät)
wurde er zum Teil erneuert. Die Flügel
öffnen sich zum Innenhof in Drillings-
bogen. Reicher Plastikschmuck ziert
vor allem den westlichen und südli-
chen Flügel. Hier ist die Ausstellung
zur Legende Felix und Regula, zur Ge-
schichte des Grossmünsters und zu
Zwingli und der Reformation zu be-
sichtigen.
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