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das künstlerische Niveau Italiens, Bar-
celonas oder Wiens, doch die Schlös-
ser am Genfersee und einzelne Bau-
ten in den Großstädten sind bemer-
kenswert.
Die moderne Baukunst wurde von
einem Schweizer maßgeblich beein-
flusst: Le Corbusier, aus La Chaux-de-
Fonds, und seine Jünger haben überall
in der Schweiz eindrucksvolle Bauten
hinterlassen. Die Nachfahren der Funk-
tionalisten haben eine ganze Reihe her-
vorragender Vertreter in der Schweiz:
Botta, de Meuron und Herzog, Diener
und Diener zeigen z.B. in Basel oder
im Tessin viele Beispiele ihres Kön-
nens. Stararchitekten wie Renzo Piano
und Jean Nouvel schaffen neue blei-
bende Wahrzeichen der modernen
Architektur (Luzern, Kultur- und Kon-
gresszentrum, Kleemuseum in Bern).
Vergleiche dazu z.B.: www.swissworld.
org/dvd_rom/architecture_2006/in
dex.html.
Das Tessin unterscheidet sich nur
wenig vom angrenzenden lombardi-
schen Raum. Die Häuser sind aus ge-
brochenem Stein. Steinplatten decken
Haus und Grotto, das typische rusti-
kale Lokal.
Das Engadiner Haus ist groß, meist
ein leicht asymmetrischer Kubus mit
dicken Mauern. Die Fenster haben ab-
geschrägte Laibungen. Weiß oder
leicht grau verputzt, oft mit Graffiti-
schmuck (Wandmalerei), ist dieser
Haustyp unverwechselbar.
Die Walsersiedlungen im Wallis, im
Tessin, im Urnerland, in Graubünden
und bis in das Fürstentum Liechten-
stein hinein sind teils kleine, teils impo-
sante Blockbauten auf gemauertem
Unterteil. Oft sieht man hier, v.a. bei
den Stadeln (Vorratshäusern), Pfahl-
bauten mit breit ausladenden Stein-
platten zum Schutz vor Nagern.
Im Thurgau, im Kanton Zürich und in
vielen Gegenden der Ostschweiz trifft
man auf Fachwerkhäuser (Riegel), die
an den süddeutschen Raum erinnern.
Die Appenzeller und Innerschwei-
zer Häuser haben meist steile Dächer,
die den reichlichen Regen gut ab-
führen. Vordächer schützen die Fens-
terreihen.
Das Chalet im Berner Oberland ist
oft ein sehr breites Haus mit flachem,
überstehendem Dach, teilweise mit
Schindeln bedeckt, die ihrerseits mit
Steinen beschwert werden. Das Holz
ist oft reich beschnitzt und bemalt.
Fromme Sprüche und Hinweise auf
Häusertypen
Ein Teil der Architektur in der
Schweiz lässt sich zwar nicht unab-
hängig vom europäischen Kulturraum
verstehen, hat aber viel mehr Eigen-
ständigkeit als die gebaute Stadt,
Schlösser und Kirchen: Die Rede ist
vom Wohnhaus. Die Häuser der
Schweiz sind baukulturell interessant,
weil sich hier sehr stark regionale Ei-
genständigkeit manifestiert. Die Re-
gionen haben sehr unterschiedliche
Haustypen. Neben klimatischen Fakto-
ren spielen die Bewirtschaftungsme-
thoden und die sozialen Gegebenhei-
ten eine ausschlaggebende Rolle.
Walsersiedlung auf Holz- und
Steinpflöcken
 
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