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Maler der drei Länder setzten sich mit ihm auseinander. Und draußen im Böhmerwald, auf
der Ritterburgruine Vitkuv Kamen (Wittinghausen), die laut Stifter »von dem Tale aus wie ein
luftblauer Würfel anzusehen« ist und von ihm literarisch wie malerisch gewürdigt wurde, hat
der zuständige Mann im Regionalmuseum, Ivan Slávik, eine Sanierung veranlasst und eine Aus-
sichtsplattform eröffnet, von der schon Zehntausende umrauscht ins Weite schauten. Prag, Wien,
München, Budweis, Linz, Passau - wenn man dem tatenfrohen Magister Slávik zusieht, wie er
auf dem Reporterblock um sein UNESCO -prämiertes Český Krumlov Kreise zieht, ihn begeistert
von der Offenheit der Böhmerwald-Region reden hört, versteht man, warum er nach der Wende
in grenzüberschreitenden Kontakten, auch mit Sudetendeutschen, förmlich gebadet hat. Auch
Ivan Slavik sagt: »In der untersten Etage, wo konkret und gemeinsam gearbeitet wird, sind die
Menschen viel weiter als die Politiker.«
Sowurdealsoam23.Oktober2005StifterszweihundertsterGeburtstagbegangen,inSüdböh-
men, in Niederbayern, im Mühlviertel, es stifterte, dass es nur so rauschte. In Horní Planá gab
es Auftritte von Sing- und Volkstanzgruppen, eine nächtliche Skulpturen-Präsentation im Stifter-
Park, eine zweisprachige Messe, einen Festakt mit Chorgesang und Kranzniederlegung, eine
Marienandacht und eine literarische Soiree. Es wurde auch Stifter gelesen, deutsch und tschech-
isch, eine zweisprachige Ausgabe der »Mappe meines Urgroßvaters« hielt das Stifterhaus bereit.
ErschienenineinemKleinverlag,dendieHornioberplanerMultiaktivistinLenkaHůlkováeigens
gegründet hat. Der Verlag heißt Srdce Vltavy, und der Oberhorniplaner Stifter aus dem Motzl-
Haus hätte an dem Namen sicher seine Freude gehabt, auch wenn er kein Tschechisch sprach.
Srdce Vltavy heißt Moldauherz.
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