Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Gelenkreibung mehr oder weniger stark (nach [2.50] ungünstig). Für die gezeigte
Kolben-Zylinder-Paarung ist es sehr ungeschickt, den Kolben mit Umfangsnuten
(Eindrehungen) zu versehen [2.50] (Tragfilmdränage, siehe Gleitlager [2.51]).
Das rechte Beispiel von Bild 2.27 zeigt die Wirkung eines hydrostatischen Trag-
feldes . Der Druck wird über die Bohrung (1) dem Arbeitsraum des Zylinders
entnommen. Die Resultierende des hydrostatischen Druckfeldes (2) entspricht
nicht ganz der axialen Kolbenkraft F - typisch sind nach [2.52] 90 bis 95%. Der
Rest muss hydrodynamisch erzeugt werden, man spricht daher hier von einer hy-
drostatischen Entlastung . Die komplexe Reibungsmechanik der Gleitschuhe wur-
de eingehend von Böinghoff erforscht [2.53].
Bei einem echten hydrostatischen Lager wird immer die volle Last hydrostatisch
getragen, und zwar nach dem Druckaufbringen ohne jede Berührung [2.54, 2.55].
Dafür ist ein Konzept zur Spalthöhenstabilisierung notwendig, z. B. ein starker
Vorwiderstand oder eine Konstantpumpe je Tragfeld. Beim Gleitschuh würden
sich nach diesem Prinzip extrem kleine Drosselelemente ergeben [2.52]. Die in
Bild 2.27 erkennbare Verengung im Zufluss (häufig 0,5 bis 1 mm Ø) wäre dafür
viel zu groß. Sie dient eher der Leckstrombegrenzung bei Verkannten. Systeme
dieser Art werden heute mit aufwändigen Simulationsverfahren modelliert [2.56].
Analyse der Reibungszustände geschmierter Gleitstellen. Bedeutende Grundla-
gen hat R. Stribeck um 1900 geschaffen [2.57]. C. Biel bezeichnet 1920 und dann
Vogelpohl 1954 die „Stribeck- Kurve“ als Kennzeichen des allgemeinen Rei-
bungsverhaltens geschmierter Gleitstellen [2.58]. Bild 2.28 zeigt die Reibungs-
zahl ȝ über der Gleitgeschwindig-
keit V bzw. der Kennzahl
ʷ
⇅ˉ
/
für
ein Gleitlager [2.58].
Bild 2.28: Stribeck-Kurve für Gleit-
lager. Bei Auftragung über der Gleit-
geschwindigkeit müssen dynamische
Viskosität
und mittlere Flächenpres-
sung konstant gehalten werden.
Eleganter ist die Auftragung über der
angeschriebenen Kennzahl (auch als
Gümbel-Hersey-Zahl bezeichnet).
ʷ
ʷ dynamische Viskosität
ˉ Winkelgeschwindigkeit
spezifische Belastung
Search WWH ::




Custom Search