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geringere Schmier- und Dichtfähigkeit - vor allem wegen niedrigerer Viskosität -
und das schlechtere Korrosionsverhalten [2.5 bis 2.7]. Diese Nachteile lassen es
meist nicht zu, die in normalen Hydraulikanlagen üblichen Druck- und Tempe-
raturwerte zu erreichen. Nach [2.4] gab es auch Probleme mit Wälzlagern. Daher
wird versucht, die ganze Konstruktion ggf. gezielt an Druckflüssigkeiten mit
hohen Wasseranteilen anzupassen (u. a. Gleitlager statt Wälzlager) [2.8].
Über Wassermischungen hinaus gibt es auch ernsthafte Versuche, Leitungswasser
als Druckflüssigkeit einzusetzen [2.9]. Es gibt auch Anwendungen, nicht jedoch
bei hohen Anforderungen wie sie z. B. in der Mobilhydraulik gegeben sind.
Die synthetischen HFD-Flüssigkeiten sind wasserfrei und thermisch hoch belast-
bar. HFDU-Öle (Turbinen, Flughydraulik) sind rückläufig, während der Markt-
anteil der HFDR-Öle steigt (gute Schmierungseigenschaften, gute biologische
Abbaubarkeit, Entflammbarkeit etwa wie HFC).
Biologisch schnell abbaubare Druckflüssigkeiten dienen dem Schutz des Men-
schen und der Umwelt (Luft, Boden, Wasser, Wasserschutzgebiete) - langfristig
auch den begrenzten Vorräten an Erdöl. Nach [2.10] gelangt nur etwa die Hälfte
des verkauften Hydrauliköls in die Entsorgungswirtschaft zurück und man muss
annehmen, dass ein gewisser Teil die Umwelt belastet (Stand 1996).
In jüngerer Zeit kristallisierten sich die folgenden drei Flüssigkeitsgruppen als
„HE-Fluide“ (Hydraulic Ecological Fluids) heraus [2.10]:
- Rapsölbasische Flüssigkeiten (Triglyzeride) HETG
- Polyglykole HEPG
- Synthetische Ester HEES
Ihre Eigenschaften (mit Vor- und Nachteilen) wurden z. B. in [2.11, 2.12] be-
schrieben, technische Anforderungen in der VDMA-Richtlinie 24568 nieder ge-
legt. Die Normen ISO 6743-4 und DIN ISO 15380 definieren noch eine vierte
Kategorie HEPR ( = synthetische Kohlenwasserstoffe).
Ein wichtiges Kriterium für „umweltfreundlich“ ist die Zuordnung zu den gesetz-
lich geregelten drei Wassergefährdungsklassen. Geräteseitig geht das Volumen
des Fluids ein, fluidseitig dessen toxische Daten und seine biologische Abbaubar-
keit. Auch Mineralöl ist übrigens biologisch abbaubar, aber es dauert relativ lange.
Für die „Umölung“ auf biologisch schnell abbaubare Fluide ist die „VDMA Um-
stellungsrichtlinie 24569“ hilfreich.
Rapsöl wurde u. a. wegen seiner Eigenschaft als nachwachsender Rohstoff er-
forscht [2.11 bis 2.17], auch angewendet, aber später vielfach durch biologisch
abbaubare synthetische Esteröle ersetzt. Rapsöl hat hervorragende Eigenschaften
bezüglich Schmierung und Korrosionsschutz. Nach [2.12] deckt sich seine Visko-
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