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Zur Entwicklung von Baggern mit Rekuperation der Schwenk- und Hubenergie
liegen seitens der Forschung vorbereitende Grundlagen vor [9.57, 9.58]. Die er-
warteten Energieeinsparungen sind geringer als im vorigen Beispiel, jedoch kann
auch hier die Produktivität relativ zur Größe des Dieselmotors gesteigert werden.
Beispiel 3: Bagger mit hydrostatischer Rekuperation der Schwenkenergie
Auf der BAUMA 2013 stand mit dem
Caterpillar 336E ein erster Serienbagger mit
Energierückgewinnung am Schwenkwerk.
Das System arbeitet rein hydraulisch durch
Speicherung und Wiedernutzung der Brems-
energie des Schwenkwerks, Bild 9.32 .
Zwei Hauptpumpen (1) und (2) versorgen über
den Hauptventilblock (4) die vier Arbeitsor-
gane (11), Pumpe (3) dient der Steuerung.
Konstantmotor (5) treibt (bei automatisch ge-
lüfteter Scheibenbremse) über das Doppel-
Planetengetriebe den Oberwagen-Drehkranz
(6) an. Bei dessen Verzögerung schalten
Ventilblock (4), Regenerationsventilblock (7)
und Vorsteuerventil (9) bzw. (10) auf Mo-
dus „Laden der beiden Speicher (8)“.
Wird das Drehwerk in die Gegenrichtung
beschleunigt, schalten die Steuerventile die
Speicher als Unterstützung zu. Daher kann
der Dieselmotor bei gleicher Leistung kleiner ausgeführt werden - in jedem Fall
wird Kraftstoff gespart. Man arbeitet weitgehend mit aufgelösten Steuerkanten
und einfachen Ventilen.
Bild 9.32: Hydraulische Rekuperation
der Schwenkenergie, Caterpillar 2013
Beispiel 4: Bagger mit Rekuperation der Schwenk- und Hubenergie
Die Bremsenergie des Ausleger-Hubwerks ist im Durchschnitt oft etwas größer als
die des Schwenkwerks, insbesondere bei kleinen Arbeitsschwenkwinkeln. Daher
stellte Liebherr auf der BAUMA 2013 die Baggerstudie „9XX“ in Hybridtechnik
vor, bei der das Schwenkwerk elektrisch (Superkondensatoren) und das Ausleger-
Hubwerk elektro-hydraulisch arbeitet (elektrischer Generator/Motor plus Hydro-
Speicher), siehe auch EP 2 233 646 A3 (Prior.23.03.2009). Beide Teilsysteme sind
energetisch verknüpft. Man erwartet etwa 25% Kraftstoffeinsparung und damit
trotz der Mehrkosten eine interessante Wirtschaftlichkeit.
 
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