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auch die hydrostatische Lenkung („Einpumpen“-LS-System). Die Lenkung erhält
über das Prioritätsventil (3) vorrangig Drucköl (s. Kap. 9.2). Ventil (4) schwenkt die
Verstellpumpe so aus, dass die Regelgröße „Druckdifferenz ǻ
p
“ konstant gehalten
wird (hier auf 25 bar). ǻ
p
ist die Druckdifferenz zwischen Lastdruck und Pumpen-
druck. Der
Volumenstrom zum Verbraucher ist dadurch unabhängig von Lastdruck
und Pumpendrehzahl und proportional zur Auslenkung der Wegeventile (5 - 7) und
des Lenkventils (8). Die Wegeventile (5) und (6) dienen zur Versorgung von Trak-
torgeräten über hydraulische Steckdosen - eine bei Traktoren allgemein übliche
Methode. Werden über diese Ventile zwei Verbraucher gleichzeitig versorgt, wird
der
jeweils
höhere Lastdruck über die
Rückschlagventile (9) an Ventil (4) gemeldet.
Ventil (10) dient zur Maximaldruckbegrenzung. Durch die Druckwaagen (11) und
(12) wird bei gleichzeitiger Betätigung von Verbrauchern und unterschiedlichen
Lastdrücken das ǻ
p
an demjenigen Wegeventil konstant gehalten, das wegen ge-
ringeren Lastdrucks über Rückschlagventil (9) von der Pumpe abgekoppelt ist
(s. Bild 8.25). Der Volumenstrom zu den Verbrauchern kann mit den Vordrosseln
(13) begrenzt werden. DBV (14) sichert die Anlage sekundärseitig ab. Die Ventile
(5) und (6) sind mit einer hydrostatischen Entrastung (15) versehen (s. Bild 8.17).
Heutige LS-Anlagen von Traktoren arbeiten alle ähnlich. Teilweise hat die Len-
kung eine eigene Konstantpumpe. Teilweise arbeitet die Verstellpumpe auf der
Saugseite
ohne
Speisung.
Ferner
verwendet
man
zunehmend
elektrisch
angesteu-
erte
Wegeventile. Mit dem
Power beyond
-
Prinzip
[9.37] wurde eine energetisch
günstige Ergänzung eingeführt, bei der man zusätzliche Leitungen direkt von der
Verstellpumpe zu den Steckdosen führt und die LS-Wegeventile sozusagen vom
Traktor auf das Gerät verlagert. Man benötigt dazu eine Lastdruckmeldeleitung
vom Gerät zur Pumpe (über Steckkontakt). Einzelheiten siehe Kapitel 9.7.
Weitere Load
-
Sensing-Schaltpläne.
Über die bisher besprochenen Anlagen hin-
aus findet man grundlegende Gedanken zu LS-Schaltungen in [9.38] und weitere
ausgeführte LS-Schaltpläne für
Traktoren
für Ford Serie 40 in [9.39], für John
Deere Serie 6000 in [9.40], für Fendt Favorit 500 und 800 in [9.41] und für MF
Serie 8100 in [9.42]. Lastkollektive und Wirkungsgrade bei Traktor-Hydraulikan-
lagen wurden in [9.43] vergleichend untersucht. Dabei wurde die in Bild 8.14
vereinfacht gezeigte energetische Überlegenheit von LS-Systemen mit Verstell-
pumpe durch Messungen im Praxiseinsatz bestätigt. Die positiven Einschätzun-
gen wurden durch die steil angestiegenen Stückzahlen bestätigt [9.41].
Ähnliche Erfolge gibt es bei vielen weiteren
Arbeitsmaschinen
, insbesondere bei
Baumaschinen
[9.1]. Bei kleineren Leistungen oder geringen Marktanforderungen
wird
vielfach
das
einfache
Load-Sensing mit Konstantpumpe entsprechend Bild 8.12
eingesetzt. Allen Grundstrukturen überlagern sich für anspruchsvolle Märkte
zunehmend elektrohydraulische Steuerungen und Regelungen.