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während die mechanische Leistung unverändert bleibt (durchgehender Balken).
Der Preis des besseren Wirkungsgrades ist ein verkleinerter Wandlungsbereich.
Man teilt die Konzepte nach Jarchow [9.10] in zwei Gruppen ein:
- hydrostatische Getriebe mit innerer Leistungsverzweigung
- hydrostatische Getriebe mit äußerer Leistungsverzweigung
Innere Leistungsverzweigung. Ein frühes Beispiel hierfür war das berühmte
Renault-Getriebe aus dem Jahre 1907 [9.18] (nicht gebaut), das u. a. von Molly in
[9.6] analysiert worden ist. Bild 9.7 zeigt eine ähnliche Anordnung mit folgender
Funktion: Die beiden Schrägscheiben-Axialkolbeneinheiten sind in back-to-back-
Anordnung kompakt zusammengebaut. Dabei wird der Zylinderblock (1) der Pri-
märeinheit mit der Antriebsdreh-
zahl n 1 angetrieben und der Zylin-
derblock (2) der Sekundäreinheit fest-
gehalten. Das Gehäuse (3) läuft mit
der Abtriebsdrehzahl n 2 um. Gleich-
zeitig mit dem Gehäuse laufen auch
beide Schrägscheiben mit n 2 um, so
dass für die Verdrängung der
Primäreinheit (1) (der Zylinderblock
läuft mit n 1 ) die Drehzahldifferenz
( n 1 - n 2 ) maßgebend ist und für die
Sekundäreinheit (2) (Zylinderblock
fest) die Drehzahl n 2 . Das Antriebsmoment M 1 wirkt sowohl auf die Betriebsflüs-
sigkeit der Pumpe als auch über die Schrägscheibe der Pumpe auf das Umlauf-
gehäuse. Die Antriebsleistung wird aufgespalten in P hydr = 2ʌ ⇅ M 1 ⇅ ( n 1 n 2 ) und
P mech = 2ʌ ⇅ M 1 n 2 . Die Leistungssummierung erfolgt an der rechten Schrägschei-
be. Bei Neutralstellung der Primärschrägscheibe wird kein Ölstrom erzeugt, und
die Abtriebsdrehzahl ist Null. Beim Durchfahren des Vorwärts-Fahrbereiches wird
zunächst die Primärschrägscheibe bis zum Maximalwinkel geschwenkt und
anschließend die Sekundärschrägscheibe zurückgestellt. Der Anteil der hydrauli-
schen Leistung ist beim Anfahren 100% und wird mit steigender Abtriebsdrehzahl
kleiner, bei Drehzahlgleichheit ist er Null. Konzepte dieser Art wurden nach
Wissen der Verfasser bei Arbeitsfahrzeugen bisher nicht serienmäßig eingesetzt.
Bild 9.7: Stufenloses hydrostatisches Ge-
triebe mit innerer Leistungsverzweigung
Äußere Leistungsverzweigung. Hierzu sind im Schrifttum und in der Patentlite-
ratur sehr viele Lösungen vorgestellt und einige ausgeführt worden. Die große
Vielfalt lässt sich nach Kress [9.19] in zwei Gruppen („Eingang gekoppelt“ und
„Ausgang gekoppelt“) einteilen, Bild 9.8 . Die spiegelbildlichen Strukturen haben
völlig unterschiedliches Betriebsverhalten. Auch Kombinationen sind möglich
(siehe z. B. geschaltetes Compound-Getriebe AutoPowr von John Deere 2006).
 
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