Environmental Engineering Reference
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Die Schaffung guter ISO-Normen ist ein sehr mühsamer „globaldemokratischer“
Prozess. Ist der Inhalt für eine Norm weniger geeignet, aber wichtig, so kann z.B.
ein ISO/TR („Technical Report“) erstellt werden. Ein ISO/TS („Technical Speci-
fication“) bedingt Konsens in einem ISO Committee. Auf einigen Gebieten ge-
winnt derzeit die Einbindung europäischer Normen (EN) als Zwischenebene an
Bedeutung - insbesondere bei Sicherheitsfragen. Dreifachnormen heißen dann z. B.
DIN EN ISO. Europäische Normen werden vom CEN erarbeitet und herausgege-
ben (Europäisches Komitee für Normung, Brüssel).
Die Normungsarbeit der Ölhydraulik wird durch die Geschäftsstelle des Fach-
bereiches Fluidtechnik im Normenausschuss Maschinenbau (NAM) betreut, der
selbst als Teilbereich des „DIN Deutsches Institut für Normung e.V.“ arbeitet.
Gute Normen bedingen die Mitwirkung möglichst kompetenter Fachleute, die
diese Arbeit oft ehrenamtlich zusätzlich zum Tagesgeschäft leisten. Die Ergebnis-
se sind nicht nur für die Entwicklung der Ölhydraulik innerhalb der Industriena-
tionen wichtig, sondern sie stellen auch einen bedeutenden Beitrag zum Technolo-
gietransfer in weniger entwickelte Länder dar. Dieses gilt vor allem für die ISO-
Normen, die originär in englischer Sprache verfasst werden. Für die Übersetzung
von Fachbegriffen in die deutsche oder in die französische Sprache wurde mit ISO
5598 ein Fachwörterbuch geschaffen. Übersichten über alle wichtigen Normen
und Normentwürfe der Fluidtechnik erscheinen beispielsweise in [1.21]. Anfragen
kann man richten an www.vdma.org/fluidtechnik.
1.5.3 Grafische Symbole für Schaltpläne
Ähnlich wie in der Elektrotechnik können auch in der Ölhydraulik Schaltpläne
helfen, Strukturen und Arbeitsfunktionen von Anlagen so einfach wie möglich
abzubilden. Dadurch werden das Verständnis, die Planung, die Modellierung und
die spätere Überwachung erheblich erleichtert. Nach der ursprünglichen nationa-
len Norm DIN 24 300 wurde 1978 in Deutschland die aus ISO 1219 abgeleitete
nationale Norm DIN ISO 1219 für „Schaltzeichen“ gültig. Später erweiterte man
die Weltnorm ISO 1219 zu mehreren Teilen: 1991 kam ISO 1219-1 für „Graphic
Symbols“ heraus, daraus leitete sich dann die 1996 veröffentlichte deutsche Norm
DIN ISO 1219-1 ab, die nun den Begriff „graphische Symbole“ benutzt. Sie
erschien erneut verfeinert im Jahre 2007 [1.22]. Bei jedem Schritt gab es leichte
Änderungen. Der neuere Stand betont mehr als zuvor die Gestalt der elementaren
grafischen Elemente, aus denen man die Symbole zusammensetzt. Kleine Ände-
rungen gab es z. B. bei den Druckbegrenzungsventilen (beim vorletzten Stand),
den Arbeitszylindern (schwarze Dreiecke kamen beim vorletzten Stand hinein,
beim Stand 2007 [1.22] wieder heraus), den Kompaktgetrieben und den Blen-
dendrosseln (z. B. bei Stromregelventilen).
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