Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Die deutlich erkennbare Reduzierung des Druckanstiegs
dp/dt
, die Glättung der
überlagerten Schwingungen und das Verhindern des Zurückschwingens auf die
Null-Linie wirken sich auch bei kompletten Pumpen geräuschmindernd aus. Kon-
struktive Maßnahmen wie z. B. das Anbringen von Vorsteuerkerben an Steuerflä-
chen bezeichnet man als
Primärmaßnahmen
. Dazu gehört auch die
Verringerung
der Förderstrom- und Druckpulsation bei Pumpen
, siehe Kap. 3.8.2.
Wirkkette Lärm
. Die typische Wirkkette geht nach
Bild 8.36
von den zeitlichen
Öldruckschwankungen dp/dt
aus, die über Wirkflächen entsprechende zyklische
Kraftschwankungen dF/dt
(ggf. Biegemomentschwankungen) hervorrufen. Diese
werden in Form zyklischer Materialspannungen als Körperschall
d
˃
/dt
weiter ge-
leitet
und
regen
schließlich
Bauteiloberflächen
(insbesondere
Gehäuse)
zum
Schwin-
gen an. Konstruktive Möglichkeiten der Schallreduzierung bestehen vor allem bei
den Übertragungsfunktionen 2, 3 und 4. Die auftretenden Luftschall-Amplituden
Bild 8.36:
Typische Wirkkette Lärm (vereinfacht)
sind umso größer, je dichter die Anregungsfrequenz des Körperschalls an der
Eigenfrequenz der Abstrahlfläche liegt. Was man bei einer Geige gezielt anstrebt,
sollte bei einer Hydraulikanlage gezielt vermieden werden. Dazu gestaltet man die
Abstrahlflächen so, dass deren Eigenfrequenz möglichst weit weg liegt von der
Anregungsfrequenz - möglichst darüber. Vorausberechnungen an Gehäusen sind
mit Finite Elemente-Methoden (FEM) heute elegant möglich.
Fazit: Günstig sind sehr steife, aber dabei leichte Gehäusewände (Gl. 5.2).
Systematische Ordnung der Sekundärmaßnahmen.
Man unterscheidet vier
charakteristische Gruppen:
-
Körperschalldämmung
(z. B. elastische Abstützungen)
-
Körperschalldämpfung
(z. B. Werkstoffe mit innerer Dämpfung)
-
Luftschalldämmung
(z. B. dichte Kapseln)
-
Luftschalldämpfung
(z. B. absorbierende Auskleidungen in Kapseln)