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Beim Anfahren einer Anlage ist ǻ
0, es wird die Verlustleistung P V im ersten
Moment voll im Öl und in den Werkstoffen der Komponenten gespeichert, der
Gradient des Temperaturanstieges ist daher hier am größten. Fährt man eine Anla-
ge mit konstanter Leistung hoch, steigen die Temperaturen degressiv an, weil
durch die entstehende Temperaturdifferenz zur Umgebung zunehmend Wärme dort-
hin abgeführt wird. Wenn thermisches Gleichgewicht herrscht, ist die Beharrungs-
temperatur erreicht. Berechnungen gehen von der folgenden Leistungsbilanz aus:
ˑ =
d
(
ǻ
ˑ
)
P V = ( m Öl c Öl + m M ⇅ c M ) ⇅
+ k A ⇅ ǻ
ˑ (8.11)
dt
Zur Lösung dieser Differenzialgleichung wird die Randbedingung genutzt, dass
beim Starten der Anlage, d. h. zur Zeit t = 0 die Temperaturdifferenz zur Umge-
bung ǻ
ˑ
( t
= 0) null ist. Damit erhält man:
t
P
e
( 1 −
) (8.12)
V
ˑ Umg =
˄
ǻ
ˑ = ˑ Öl
k
A
Darin ist die so genannte Zeitkonstante
˄ eine für den Erwärmungsvorgang cha-
rakteristische Größe. Sie gibt z. B. diejenige Zeit an, nach der die Differenz zwi-
schen Umgebungstemperatur
ˑ Umg und Beharrungstemperatur ǻ
ˑ
Öl,max 63% ihres
Maximalwertes erreicht. Für die Zeitkonstante gilt dabei:
V
ˁ
c
+
m
c
C
Öl
Öl
Öl
M
M
˄
=
=
(8.13)
S
k
A
Vernachlässigt man das Wärmespeichervermögen der festen Werkstoffe gegenüber
dem des Öls (gut möglich bei stationären Anlagen mit großen Tankinhalten), so
gilt vereinfacht:
V
ˁ
c
Öl
Öl
Öl
˄
=
(8.14)
k
A
Bild 8.33 zeigt die oben erörterten Zusam-
menhänge. Nach unendlich langer Zeit gilt:
P
V
ʔˑ max =
(8.15)
k
A
Die Betriebstemperatur nähert sich daher bei
konstanter Anlagenleistung asymptotisch der
Beharrungstemperatur. In der Praxis verändern
sich die übertragenen Leistungen meistens wäh-
rend des Betriebes.
Bild 8.33: Temperaturverlauf und
Zeitkonstante
 
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