Environmental Engineering Reference
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1.5 Normung in der Ölhydraulik
1.5.1 Normungsziele
Typische Inhalte von Normen der Ölhydraulik betreffen (ähnlich wie in anderen
Gebieten) Begriffe, Definitionen, Einheiten, Symbole, Anschlussmaße und son-
stige Schnittstellen, Stoffwerte, Messverfahren, Berechnungsverfahren, Testver-
fahren, Methoden zur Erfassung technischer Daten, Einrichtung von Klassen oder
Kategorien, Festlegung von Nennwerten, Ergebnisdarstellungen und anderes.
Neben der Industrie sind oft auch der Gesetzgeber bzw. eingeschaltete Prüfämter
sowie Kommunalverwaltungen, Versicherungsgesellschaften oder Berufsgenossen-
schaften an guten Normen interessiert, auf die sie sich beziehen können.
Normen haben in der Ölhydraulik vor allem deswegen eine große Bedeutung, weil
die Anlagen aus vielen Einzelkomponenten bestehen, die gewöhnlich auch noch
von verschiedenen Herstellern produziert werden. Dieses „Zusammensetzen von
Anlagen“ aus dem heute weltweiten Komponentenangebot würde ohne Normen
nicht gut funktionieren. Die gerade für Deutschland besonders wichtige Globali-
sierung der Geschäftsbeziehungen in der Ölhydraulik bewirkt, dass nationale Nor-
men an Bedeutung verlieren, aber internationale stark an Gewicht zunehmen.
1.5.2 Trend zu internationalen Normen
Aus den oben genannten Gründen hat es sich in neuerer Zeit bewährt, bei größeren
Normungsschritten von nationalen auf internationale Normen überzugehen und
dann z. B. aus einer fertigen ISO-Norm eine nationale Norm DIN ISO abzuleiten
(siehe z.B. DIN ISO 1219). In der ISO sind folgende Arbeitsebenen üblich:
ISO International Organization for Standardization
TC Technical Committee (federführend für ein Gebiet)
SC Sub Committee (federführend für ein Teilgebiet)
WG Working Group (Expertengremium)
Die Ölhydraulik wird in TC 131 betreut, Öle in TC 28/SC 4 (Stand 2010).
Eine internationale Norm entsteht in vielen Schritten. Am Ende der Vorberei-
tungsphasen ergibt sich ein „Committee Draft, CD“, der bereits den technischen
Konsens der mitwirkenden Länder und Gremien darstellt. Die darauf folgenden
(und schon veröffentlichten) Phasen sollten dann für praktische Anwendungen
möglichst schon berücksichtigt werden - diese sind:
ISO/DIS „Draft International Standard“, Internationaler Entwurf
ISO/FDIS „Final Draft International Standard“, Internationaler Schlussentwurf
ISO „International Standard“, Internationale Norm („Weißdruck“)
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