Environmental Engineering Reference
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6.3 Ölbehälter
6.3.1 Anforderungen
Ölbehälter haben folgende Aufgaben zu erfüllen:
- Druckflüssigkeit aufnehmen
- Vorrat halten für Wärmespeicherung
- Vorrat halten für Schräglagen (z. B. 20 ° bei Traktoren)
- ggf. Vorrat halten für entnehmbares Ölvolumen (große Zylinder)
- Wärme aus dem Öl abführen an die Umgebung
- Schmutz , Wasser (Bio-Öle!) und Luftblasen abscheiden
- Öl beruhigen (für möglichst laminares Wiederansaugen)
- teilweise: Pumpenaggregat und Ventile usw. aufnehmen unter Öl.
Für eine erste Abschätzung des erforderlichen Behältervolumens geht man von der
in 1 Minute geförderten Ölmenge aus und multipliziert diese mit folgenden Fakto-
ren, die gleichzeitig die Tank-Verweilzeiten in Minuten darstellen:
- Mobilhydraulik: 0,5 bis 1,5 (PKW und Flugzeuge z. T. unter 0,5)
- Stationäre Anlagen 2 bis 5 (steigend mit Einschaltdauer und Verlustgrad)
Zusätzlich sollte man 15% des Ölvolumens als Luftraum vorsehen [6.22]. Hin-
sichtlich der konstruktiven Gestaltung unterscheidet man offene und geschlossene
Behälter. „Offen“ heißt: mit Umgebungsdruck über Grobfilter belüftet.
Geschlossene Behälter ermöglichen die Anwendung von Vordrücken, wie z. B. im
Flugzeugbau üblich. Die Forderung nach geringen Wasseranteilen hat generell
stark an Bedeutung gewonnen, siehe unten.
6.3.2 Offene Ölbehälter
Grundsätzlich sollte der Behälter nicht zu knapp dimensioniert werden, damit für
die Wärmeabfuhr und für das Abscheiden von Schmutz, Wasser und Luft genü-
gend Verweilzeit zur Verfügung steht. Wichtig für die Kühlung sind vor allem die
Seitenwandflächen. Daher ist es günstiger, in die Höhe und nicht etwa in die
Breite zu bauen. Das Beispiel in Bild 6.13 zeigt im Schnittbild die Saugleitung (1)
mit einem groben Saugfilter sowie die Rücklaufleitung (2), die Be-/Entlüftung (3)
(mit Grobfilter) und den Öl-Einfüllstutzen (4) (mit Grobfilter). Das Ende des zur
Wand hin abgeschrägten Rücklaufrohres (2) sollte mindestens 200 mm unter dem
minimalen Ölspiegel liegen. Zwischen Ölein- und -auslass befindet sich das
Beruhigungsblech (5), das einen langen u-förmigen Weg des Fluids bei kleiner
Strömungsgeschwindigkeit erzwingt und so die Abscheidung von Schmutz, Wasser
und Luft unterstützt. Zulässige Wassergehalte sollten wegen Hydrolysegefahr
(Bioöle) und Wälzlagerschädigung 100ppm betragen. Harte Grenze: 0,1 %.
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