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seinen vielen Endungen auf -as, auch
an das indische Sanskrit, der indoger-
manischen Ursprache. Die Sprache
hat 7 Deklinationen und damit eine
äußerst komplizierte Grammatik. Die
Endungen modifizieren jedes Wort je
nach Satzstellung.
Das litauische Alphabet mit 32
Buchstaben ist römischen Ursprungs,
hat aber einige Sonderzeichen. Die
Dialekte gliedern sich in zwei Haupt-
gruppen, in Aukštaitisch und †emai-
tisch (vgl. Kapitel „Geografie“). Die
zwei Hauptdialekte lassen sich wiede-
rum in einzelne Dialekte und Unter-
dialekte unterteilen. Der Suvalkija-Dia-
lekt ist die Basis des Standard-Li-
tauisch.
Im Südosten des Landes gibt es eine
lituanisierte oder polonisierte Art von
Weißrussisch (po prostu). Im Süden
wird teilweise auch Polnisch
Das Interesse wendet sich jetzt im-
mer mehr Englisch und Deutsch zu.
Bisher allerdings kommt man damit
(noch) nicht sehr weit, teilweise nicht
einmal bei internationalen Auskunfts-
stellen. Etwas verbreiteter ist Deutsch,
historisch bedingt, in Klaipëda und auf
der Kurischen Nehrung, da diese Ge-
biete über Jahrhunderte hinweg unter
deutschem Einfluss standen. Im Touris-
musgewerbe und bei Gesprächen mit
jüngeren Leuten ist eine Kommunikati-
on jedoch auf Englisch, z.T. auch auf
Deutsch bedingt bis gut möglich.
Deutsch- oder englischsprachige Ex-
kursionen gibt es in vielen Städten. Bei
Verständigungsproblemen wird man-
cherorts oft so lange herumtelefoniert,
bis eine Person mit Fremdsprachen-
kenntnissen gefunden ist.
Andererseits durchforsten staatli-
che Sprachinspektoren zum Schutz
der Landessprache sowohl alle Medi-
en als auch Warenauszeichnungen in
Supermärkten etc. nach Gramma-
tikfehlern und „unzulässigen“ Anglizis-
men wie hot dog oder hostel. Das
Sprachgesetz sieht hierfür sogar Stra-
fen bis zu rund 400 vor. Eine weitere
Linguistenkommission erfindet ständig
litauische Wörter für neuartige Phä-
nomene, tut sich allerdings schwer mit
einfacheren, aber umgangssprachli-
chen Ausdrücken (wie z.B. elektroninis
pastasfür e-mailas).
Tipp: Versuchen Sie es zuerst mit
ein paar Brocken Litauisch, da jeder
noch so kleine Versuch bereits positiv
aufgenommen wird. Zwangsläufig
gehört dazu auch die Phrase, ob der
Gesprächspartner Deutsch oder Eng-
ge-
sprochen.
Nahezu überall problemlos verstän-
digen kann man sich mit Russisch.
Auch Kinder lernen in der Schule Rus-
sisch als Fremdsprache. Zwar erfreut
sich diese Sprache bei den Älteren als
ehemalige „Besatzersprache“ nicht ge-
rade besonderer Beliebtheit, aber die
Litauer benutzen sie auch selbst, wenn
sie sich mit Freunden in Lettland oder
Estland verständigen wollen. Zur Za-
ren- und Sowjet-Zeit war auch in Litau-
en Russisch die offizielle Amtssprache
(s. „Geschichte“). Aufschriften waren
zum Teil zweisprachig, und die Litauer
lernten Russisch als zweite Mutter-
sprache, während die zugewanderten
Russen sich meist nicht auf Litauisch
verständigen konnten oder wollten.
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