Travel Reference
In-Depth Information
Vergnügungsmeile Basanavi¤iaus
etwas los: Souvenirstände, Straßenver-
käufer, Kinderattraktionen (u.a. eine
Wasserrutschbahn), Spielautomaten
u.v.m.; abends eine Disco unter freiem
Himmel, überall dröhnen (Live-)Musik
und Karaoke, hier geht die Post ab
(Hartgesottene können hier sogar in
einem Hotel und zwei Pensionen
übernachten). Auch die Vytauto ist
recht belebt; in den anderen Straßen
ist es fast so ruhig wie in Nida.
Ähnlich wie Neringa auf der Kuri-
schen Nehrung ist Palanga durch die
Verwaltungsreform zu einer riesigen
Flächenstadt geworden. Sie erstreckt
sich von Nemirseta (Nimmersatt),
6 km südlich von Palanga, rund 24 km
(einschließlich Šventoji, das extra auf-
geführt ist) und einer Breite von bis zu
4 km bis Lettland; das bedeutet, dass
von den 99 Küstenkilometern Litauens
etwa 74 km allein auf die „Stadtgebie-
te“ von Neringa und Palanga entfallen.
Palanga ist aber nicht nur Seebad im
Sommer, sondern auch Ganzjahres-
kurort für Badekuren und Schlamm-
badtherapien. In einer Tiefe von 500 m
ist man auf Mineralquellen gestoßen,
es gibt Salzthermen, und die Moore
der Umgebung liefern das Material für
heilsame Packungen und Bäder in den
zehn Sanatorien. Aufgrund der jodhal-
tigen Luft ist es auch Luftkurort.
Palanga gehört mit seinem endlosen
Strand, den vielen Wander- und Fahr-
radwegen, den Wäldern und dem
großen Park sicher zu den schönsten
Kur- und Badeorten Europas. Es gibt
Radwege nach Vydmantai (4 km) und
Šventoji (12 km). Für Erholungssu-
chende besonders zu empfehlen ist
die Nachsaison im September. Dann
ist es meist noch angenehm warm, das
Wetter ist stabiler als im Sommer, und
die Menschenmassen sind weg.
Geschichte
Das Gebiet um Palanga war bereits im
3./2. Jh. v.Chr. vom baltischen Stamm
der Kuren besiedelt. In Gräberfeldern
und Grabhügeln fand man u.a. Gefä-
ße, Bronzeschmuck und Spuren des
Bernsteinhandels, darunter auch rö-
mische Münzen vom 3./4. Jh. Andere
Gräber aus dem 8.-13. Jh. enthielten
u.a. Silberschmuck, Schwerter und
arabische Geldstücke, Beweis für die
Bedeutung Palangas als wichtiges
Handelszentrum des Kurenlands Me-
guva. Am Fuß des Birutë-Hügels, ei-
ner 22 m hohen Düne im heutigen
Botanischen Garten, fand man Über-
reste einer Siedlung von Kuren und
dänischen Händlern (Wikingern) so-
wie ein astronomisches Observatori-
um, ein Kreuz von Steinen (Stonehen-
ge in England ähnlich). Die Himmels-
richtungen waren mit Holzpfählen be-
zeichnet, man ermittelte hier auch die
Kalenderfeste (ein Modell steht heute
im Museum der Geschichte Klein-Li-
tauens in Klaipëda).
Auf dem Hügel befand sich vom
10.-13. Jh. eine kleine Palisadenburg
sowie ein heidnisches Heiligtum, in
dem der Hohepriester zusammen mit
den Vaidilutës (jungfräulichen Pries-
terinnen) das Ewige Feuer hütete.
Die „Litauische Chronik“ berichtet,
dass Großfürst Kestutis (1345-82) sich
Search WWH ::




Custom Search