Travel Reference
In-Depth Information
langen und 30 m breiten Klaipëda-Ka-
nal (früher Kaiser-Wilhelm-Kanal), der
1863-1873 gegraben wurde, da die
Holzflöße von den Haffwellen oft aus-
einandergerissen wurden. Fertigge-
stellt wurde er von französischen
Kriegsgefangenen des deutsch-franzö-
sichen Kriegs 1870/71. (Bei der
Brücke ist eine Infotafel.) Für die dabei
ums Leben Gekommenen wurde ein
Denkmal
an der Kanaleinmündung
beim jetzigen Internationalen Fährha-
fen errichtet (s. „Klaipëda“). Nach dem
1. Weltkrieg wurde der Kanal nicht
mehr genutzt. Erhalten sind das 157 m
lange Verschlusssystem, die beiden
Tore sowie drei der ursprünglich zehn
Brücken. Heute dient der Kanal als
Frischwasserspeicher von Klaipëda.
Von Dreverna führt eine Schotter-
piste am Haff entlang über Švencelë
nach Kintai; bei schlechtem Straßen-
zustand empfiehlt sich die Rückfahrt
nach Priëkule und von dort weiter auf
der Straße 141 Richtung Šilutë bis Vil-
kyciai oder Saugos, von wo Landstra-
ßen nach Kintai führen.
Die im Jahr 1705 erbaute
Kirche
aus
hierher transportierten Mauerresten
der alten Windenburg (Ventë) wurde
restauriert und dient jetzt als Kammer-
musiksaal.
In der ebenfalls 1705 gebauten
Schule im wilhelminischen Stil (direkt
hinter der Bushaltestelle) ist ein
Muse-
um für den Schriftsteller Vyd©nas
(Wilhelm Storosta, 1868-1953) unter-
gebracht, der hier 1888-1892 unter-
richtete (Di-So 10-17 Uhr, Tel. 441-
47379). Später zog er nach Tilsit, dem
heutigen Sowetsk. Vyd©nas ziert als
charismatischer Führer der National-
bewegung die 200-Litas-Note. 1953
wurde er in Detmold begraben, 1991
nach Bitënai (s. Rambynas-Berg) um-
gebettet. Die Ausstellung zeigt außer
seinem Klassenzimmer viele Erinne-
Kintai (Kinten)
Ü
X/B3
Kintai, 43 km südlich von Klaipëda
und 16 km nordwestlich von Šilutë, ist
ein malerisches Fischerdorf und Kurort
mit ca. 1000 Einwohnern, erstmals er-
wähnt um 1540. Ein Fichtenwald
schützt den Ort vor den Seewinden.
Das Denkmal für Eva Simonaitytë in Priëkule
Im Gedenkmuseum für den Schriftsteller
Vyd©nas in Kintai
