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Platz einer früheren Burg als Lust-
schloss im Renaissance-Stil erbaut.
Sein runder Burgturm, die schmalen
Fenster und Schießscharten waren
deshalb nur Kulisse. Einem Beschuss
hätten die dünnen Mäuerchen schon
damals nicht standgehalten.
Das Schloss wurde oft umgebaut.
Im 17. Jh. war es im Besitz der Adels-
familie Radvila. Anfang des 19. Jh. hat-
te Graf Tiszkiewicz hier seine Bilder-
sammlung und Bibliothek. Die Bilder
wurden im Ersten Weltkrieg in den
Westen verkauft, die Bibliothek ging
an die Universität von Kaunas. 1885
bekam das Schloss neugotische Züge.
Während des Ersten Weltkriegs hat
der Schriftsteller Arnold Zweig als
Schreiber des Oberkommandos Ost
hier gearbeitet und das Schloss in sei-
nem Roman „Einsetzung eines Kö-
nigs“ verewigt. Im Zweiten Weltkrieg
wurde es schwer beschädigt.
Heute ist hier ein Museum über den
Grafen sowie über den Komponisten
Juosas Naujalis zu sehen (Di-Sa, Tel.
449605, 10-17 Uhr). Für letzteren
wurde in der Stadt ein beeindrucken-
des Denkmal aufgestellt. Sehenswert
ist auch die Paštuva-Kirche mit einer
schönen Sakristei.
Unterkunft N
Pension Germanas, Valan¤iaus 7a, Tel. 27-
549958 (35 Lt. p.P.).
Vilkija (von lit. vilkas = Wolf) liegt
27 km von Kaunas entfernt und wurde
erstmals 1430 in einem Brief von
Vytautas an den Magister des Kreuz-
ritterordens erwähnt. Hier hatte der
Großfürst ein Schloss. Die Handels-
straße von Vilnius nach Königsberg,
auf dem Weg von Danzig nach Mos-
kau, führte durch den Ort, der 1450
als erste litauische Zollstation er-
wähnt wurde, ein wichtiger Umschlag-
platz zwischen Litauen, Polen und
Russland.
Von der neugotischen zweitürmigen
St. Georgskirche (1908) am Hang hat
man einen schönen Blick. Nicht weit
von hier liegt der Jauciaikiai-Hügel,
der an die im 14. Jh. hier befindliche
Burg und die Kämpfe mit den Kreuzrit-
tern erinnert; Ausstellung im Heimat-
museum (Tel. 556400).
Sered‡ius
Die Stadt liegt 42 km von Kaunas am
Zusammenfluss von Nemunas und
Dubysa und ist einer der sagenumwo-
bensten Orte Litauens. Die Holzburg
von Piešvë auf dem Burghügel Pale-
monas (abgeleitet vom römischen Pa-
triziergeschlecht Palemon, von dem
die Litauer angeblich abstammen sol-
len) erwehrte sich 1293-1363 den An-
griffen der Kreuzritter. Sie verlor aber
nach 1410 ihre Bedeutung. Vom
Burghügel hat man einen tollen Blick
auf das Tal der Dubysa und ihrer Mün-
dung. Es wird vermutet, dass auch hier
in der Nähe die Kreuzritterburgen
Marienburg (1336) und Dubysos
(1406) standen. Von diesen sind nur
Vilkija
Auf dem Weg nach Vilkija führt eine
2 km lange Stichstraße zum populären
Kurort Kulautuva (19 km von Kaunas).
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