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runter 34.500 Juden aus dem Ghetto
von Kaunas, dann auch mit dem Zug
aus Frankreich, Deutschland usw. ver-
frachtete Juden, später auch etwa
10.000 russische Kriegsgefangene. Sie
wurden in den Gräbern neben dem
Fort verscharrt oder verbrannt. Unter
Stalin war das Fort ein Gefängnis mit
Erschießungsplatz. Heute ist es eine
Museumsgedenkstätte.
Anfahrt mit Bus Nr. 23 bzw. Mini-
bus Nr. 28/46. Der Weg ist (noch)
nicht ausgeschildert. Man geht von
der ersten Bushaltestelle nach der Au-
tobahnunterführung ein kurzes Stück
zurück bis zum Verkehrsschild am
Ortseingang. Dort sieht man die Un-
terführung, die auf die andere Stra-
ßenseite direkt zur Ticketkasse führt.
Nur hier kann man die einzelnen
Tickets (je 1-2 Lt.) für den aus drei Tei-
len bestehenden Komplex kaufen (Tel.
377715, Mi-Mo 10-18 Uhr, im Winter
Mi-Mo 10-16 Uhr; Führungen u.a. auf
deutsch kosten je nach Trakt 10-40 Lt.;
Kamera 20 Lt., Video 40 Lt.).
Das im gleichen Gebäude befindli-
che Museum zeigt eine Ausstellung
u.a. über die Verbrechen der Nazis an
den Juden bzw. der Sowjets an den Li-
tauern, über den Widerstand der
„Waldbrüder“ gegen die Besatzer und
die Deportationen (während der Sow-
jetzeit wurden hier nur die Nazi-Ver-
brechen gezeigt, das Wort „Juden“
wurde gar nicht erwähnt). Von hier
geht es etwa 200 m hoch zum Neun-
ten Fort. Im Erdgeschoss sind Gefäng-
niszellen von 1924-44, eine Nasszelle,
eine Dunkelkammer unter dem Na-
men „Gesundheitssanatoriumszelle“,
eine Ausstellung über das Ghetto und
über die 64 Personen zu sehen, die
über den Zwischentrakt flüchten
konnten. Im Obergeschoss gibt es
Ausstellungen über die Festungsanla-
gen in Kaunas von 1879-1915, über
den 1.Weltkrieg, die Naziverbrechen
und den Konsul Sugihara (vgl. o.a.
Museum). Die Tunnelanlagen im Erd-
geschoss können nur mit Führung be-
sichtigt werden (man kann sie z.T.
aber auch außerhalb des Museums se-
hen). Dort stehen auf dem Ort der
früheren Massengräber eine riesige
Skulpturengruppe (sie soll an den
Kampf, Sieg und Leid des Widerstands
erinnern) sowie andere Gedenkstei-
ne. Daneben sind noch Teile der Mau-
ern zu sehen, an denen die Opfer zur
Erschießung aufgestellt wurden. Im
Gegensatz zu anderen KZ's wurden
die Opfer in Litauen meist mit Schüs-
sen getötet (vgl. Exkurs „Jerusalem des
Nordens“).
Das Neunte Fort passieren auch Bus
Nr. 23 und Minibus 93 auf dem Weg
nach Domeikava. Dort neben der Kir-
che stehen 14 Märtyrerskulpturen als
Symbole des tragischen Lebens der
Litauer.
Gedenktafel am Neunten Fort
 
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