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zur altgotischen St.-Gertruden-Kir-
che, ein Backsteinbau vom 15. Jh. mit
barocken Einflüssen und einem Spitz-
turm. An der Freiheitsallee liegt linker
Hand neben der steinernen Schildkrö-
te das nach dem Museums- und Zoo-
gründer Tadas Ivanauskas benannte
Zoologische Museum mit einer sehr
umfangreichen Sammlung von rund
14.000 Tierpräparaten (Laisvës al.
106, Di-So 11-19 Uhr, Tel./Fax 229
675, Führungen Tel. 222543).
In der Nr. 102 liegt das Hauptpost-
amt. Zwischen der Nr. 98 und 96
steht die Statue von Vytautas dem
Großen (1350-1430), die 1990 wie-
dererrichtet wurde, nachdem sie erst-
mals 1932 zu seinem 500. Todestag
hier eingeweiht wurde. Er triumphiert
symbolisch über vier besiegte Solda-
ten (einen Polen, Tataren, Teutonen
und Russen). Der Teutone mit dem ab-
gebrochenen Schwert soll an die Nie-
derlage der Kreuzritter in der Schlacht
von Grünwald (1410) erinnern.
Nebenan steht das Neue Rathaus
von 1939 in dem für die Zwischen-
kriegszeit typischen Art-decó-Stil. Im
unmittelbaren Umkreis befinden sich
nördlich davon die Philharmonie
(Sapiegos 5; hier war in der Interims-
zeit das Justizministerium) und die Sy-
nagoge von 1872 mit einem der
schönsten jüdischen Altäre überhaupt.
Dahinter befindet sich eine Gedenk-
skulptur für die rund 1700 ermordeten
Kinder im Neunten Fort (O‡eskienës
Nr. 13, Tel. 206880, Mo-Fr 13-16, Sa
9.30-16 Uhr).
Im Stadtgarten gegenüber der
Vytautas-Statue verbrannte sich am
arbeitet nebenher als Dirigent und vollen-
det die wichtigsten seiner 250 Kompositio-
nen, darunter das musikalische Poem „Das
Meer“ und malt seine ersten Sonaten, da-
runter die „Sonnensonate“ und 1908 die
„Pyramidensonate“. Danach lebt er eine
Weile in St.-Petersburg, heiratet die Schrift-
stellerin Sofija Kymantaitë und verbringt
seine Flitterwochen in Plungë, dem Ort sei-
ner jugendlichen Musikausbildung. Hier
schöpft er neue Ideen, so dass er noch eini-
ge Zeit hier verbringt. Aber vor allem mit
der Geburt seiner Tochter im Jahr 1910
kommt er in finanzielle Schwierigkeiten.
Nicht nur deswegen machen sich tiefe De-
pressionen und Anzeichen einer schweren
psychischen Erkrankung bemerkbar, und
‰iurlionis wird in ein Sanatorium in der
Nähe von Warschau eingewiesen. Dort
stirbt er im Alter von nur 35 Jahren am
10. April 1911 an Lungenentzündung, oh-
ne auch nur einmal in seinem Leben seine
Tochter gesehen zu haben. Er liegt auf dem
Ras®-Friedhof in Vilnius begraben. Bereits
1913 fand in Vilnius eine Ausstellung seiner
Werke statt, kurz darauf auch in Kaunas
und St.-Petersburg.
‰iurlionis hat mit seinem Werk die
Grundlage einer litauischen Nationalkultur
geschaffen. Seine Heimatverbundenheit
zeigt sich auch in der Adaption litauischer
Volkslieder für Chor und Klavier. Auch die
ersten litauischen Symphonien und Kam-
mermusikstücke stammen aus seiner Fe-
der. Ihm zu Ehren sind seither ein Gebirge
auf Franz-Josef-Land, ein Gipfel im Pamir
und sogar ein Asteroid zwischen Mars und
Jupiter benannt worden. Ihm gewidmet ist
das ‰iurlionis-Kunstmuseum in Kaunas
(s.u.). Weitere Infos unter www.ciurlionis.lt.
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