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Gotik, Renaissance und des Barock
(1624-34). Sie ist heute ebenso wie
der hinter der Mauer liegende Ma-
salskis-Palast von 1634 Teil des Pries-
terseminars; sie können nicht besich-
tigt werden. Sie bildeten früher ein En-
semble, das Papst Pius VI. im Jahr
1920 besuchte. Der Palast ist dank sei-
nes Volutengiebels eines der wertvolls-
ten Renaissance-Bauwerke Litauens.
Hinter der Hofeinfahrt liegt links der
Erzbischöfliche Palast mit acht Säu-
len sowie einem tollen Giebelwappen,
rechts Gebäude des Priesterseminars.
Hier ist heute ein Gästehaus (s. Über-
nachtung). An der Nordwestecke des
Platzes steht das Denkmal für den Bi-
schof Valan¤ius (s.u.). Der Eingang
zum Museum der Kommunikations-
geschichte liegt neben dem Trink-
wasserbrunnen mit Hundefiguren
(Nr. 19, Tel. 424920; Mi, Do, Sa, So
10-18 Uhr, Führung u.a. auf Englisch).
In den ehemaligen Pferdestallungen
der alten Poststation findet man neben
der Entwicklungsgeschichte von Tele-
fon, Radio, Fernsehen und Computer
u.a. auch alte Telefone und Briefmar-
ken sowie im Hof Fragmente einer
Brauerei aus dem 17. Jh.
An der Südwestecke des Platzes
steht auf einer Grünfläche das Mairo-
nis-Denkmal, dahinter ist in einem Pa-
last aus dem 17. Jh., in dem Maironis
von 1910 bis zu seinem Tode wohnte
(im Hausgiebel vermerkt), das ihm ge-
widmete Litauische Literaturmuse-
um in 8 Räumen mit über 220.000 Ex-
ponaten untergebracht (Nr. 13, Tel.
201284, Di-Sa 9-17 Uhr, www.mairo
nismuziejus.lt).
Maironis (1862-1932), mit bürgerli-
chem Namen Jonas Ma¤iulis, studier-
te in Kiev Literatur und in St. Peters-
burg Theologie und wurde Rektor des
Theologischen Seminars von Kaunas.
Er gilt als Begründer der modernen li-
tauischen Dichtung und war ein glü-
hender Verfechter der nationalen Wie-
dergeburt Ende 19./Anfang 20. Jh.
Seine Werke wurden aufgrund des
Verbots der litauischen Sprache bis
1904 in Königsberg gedruckt und
nach Litauen geschmuggelt. Auch un-
ter Stalin durfte er nicht publizieren.
Sein Grabmal liegt an der Kathedrale
(s.u.). Sein Bildnis ziert die 20 Lt.-Note.
Südlich davon liegt in der Muziejaus
gatvë Nr. 7 das Litauische Sportmu-
seum (kleine Ausstellung über die na-
tionalen Idole und Sportarten, Di-Sa 9-
17 Uhr, Winter 9-16 Uhr, Tel. 220691,
am letzten Donnerstag im Monat ge-
schlossen).
Wieder zurück auf der Südseite des
Rathausplatzes liegt an der Nr. 7-9 die
spätbarocke St.-Franziskuskirche mit
prunkvollen Marmorsäulen sowie das
frühere Jesuitenkloster (meist nur So
9.30-14 Uhr geöffnet).
Mit dem Bau der Kirche wurde
1666 begonnen, aber wegen zahlrei-
cher Brände wurde sie erst 1753 fer-
tiggestellt. Das Kloster wurde 1761-68
gebaut. 1787 wurde es dem Franzis-
kanerorden übergeben, nachdem der
Papst den Jesuitenorden verboten hat-
te. Von 1819 bis zu seiner Auswei-
sung aus Litauen 1923 unterrichtete
hier im Kolleg der polnische Dichter
Adam Mickiewicz (vgl. Tal und Ge-
denkstein in Kaunas bzw. Museum in
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