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Büro von 11-18 Uhr, Tel. 323436,
www.kaunopolis.lt. Auf der Ostseite
steht eine große Statue des Donner-
gottes Perk©nas. Die Burg wurde in
der zweiten Hälfte des 13. Jh. als vier-
eckige Steinburg mit bis zu 13 m ho-
hen und 2 m dicken Mauern und ei-
nem Burggraben an der strategisch
sehr günstigen Stelle zwischen den
beiden Flüssen errichtet (zuvor hatte
dort bereits eine noch ältere, aber we-
niger haltbare Befestigungsanlage aus
Holz gestanden). 1362 wurde sie von
den Kreuzrittern nach 19-tägiger Bela-
gerung eingenommen und zerstört. Ei-
ne Büste zeigt heute Fürst Vaidtas,ei-
nen Sohn von Großfürst Kestutis, der
mitsamt seiner 600 Krieger gefangen
genommen wurde. 1366 wurde sie im
Stil der litauischen Gotik mit bis zu
9 m hohen und 3,5 m dicken Mauern
aus Feldsteinen wieder aufgebaut,
welche dann oben durch Backsteinrei-
hen abgeschlossen wurden, so wie
heute noch zu sehen. Einst hatte die
Burg vier mächtige Türme, an jeder
Ecke einen. Während der Kämpfe ge-
gen die Ritterorden wurde sie 1383
und letztmals 1404 belagert. 1580
wurde eine Geschützbastei hinzuge-
baut; 1611 fielen die beiden Nordtür-
me und Mauerteile einem Hochwas-
ser der Neris zum Opfer. Während der
Kriege im 17./18. Jh. wurde die Burg
fast zerstört und der Verteidigungsgra-
ben zugeschüttet. Mitte des 19. Jh.
wurde die Festungsanlage, nachdem
sie als Gefängnis und Kaserne gedient
hatte, aufgegeben und zerfiel.
Südlich der Burg erheben sich in der
Papilio gatvë das Bernhardinerkloster
Legende von der
Stadtgründung
Zu einer Zeit, als die Litauer noch die Son-
ne, den Mond und den Donnergott
Perk©nas verehrten, da hüteten die Vaidi-
lutës genannten Priester-Jungfrauen in den
undurchdringlichen Eichenwäldern das
Ewige Feuer. Ein solcher heiliger Hain mit
einer Feuerstätte befand sich auch südlich
des heutigen Kaunas auf dem Hügel über
dem Nemunas. Dort hütete die schöne
Aleksota, Tochter des Fürsten Erdvila, die
heiligen Flammen. Alle Männer begehrten
sie, doch Aleksota blieb ihrem Schwur treu
und erhörte keinen. Eines Tages allerdings
begegnete ihr der Jüngling Daugerutis,
der mit seinem lieblichen Gesang ihr Herz
betörte, und das Schicksal nahm seinen
Lauf. Ihre garstige Schwiegermutter, die
selbst den Sänger begehrte, verpetzte den
Jüngling bei den Göttern. Er wolle eine der
geweihten Jungfrauen verführen, behaup-
tete sie, von Eifersucht erfüllt.
Dies erzürnte die Götter natürlich, und
zur Strafe wollten sie Daugerutis bei leben-
digem Leibe verbrennen. Doch Aleksota
befreite ihn und verbarg ihn bei dem Pries-
ter Auskaras. Aber - oh Schande - wäh-
rend sie ihren Geliebten versorgte, ge-
schah, was nie geschehen durfte: das Ewi-
ge Feuer erlosch! Die Götter - jetzt erst
recht in Rage - verdammten nun beide
Liebenden zum Tod durch die Flammen.
Aber diesmal sprang der Priester Auska-
ras persönlich ein und verbarg das Liebes-
paar in einer Höhle, die er eigenhändig
unter der Feuerstelle ausgehoben hatte.
Dort lebten sie lange zusammen, und es
wurde ihnen ein Sohn geboren, den sie
Kaunas nannten. Der gründete am ande-
ren Ufer der Neris die Stadt, die heute sei-
nen Namen trägt. Und der Hügel, auf
dem sich alles ereignete, heißt bis heute
Aleksotas.
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