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Dz©kija-
Nationalpark
200 archäologische, historische, archi-
tektonische und Naturdenkmäler. Die
alte Steinarchitektur sowie alte Fi-
scher- und Handwerkerhäuser findet
man vor allem am Nemunas in den
Dörfern Liškiava und Merkinë. Im Park
liegen über hundert Weiler und viele
Einzelgehöfte, meistens an Flüssen
oder Seen.
Die Bewohner, die Dz©ken, haben
ihre Weiler, Flüsse, Wälder etc. mit
sehr schönen Namen versehen. Die
Stuben ihrer Häuser sind durch sonni-
ge Ornamente geschmückt. Kreuze
und die Betsäulen sollen den Geist
der Wälder und Häuser bewachen. An
vielen Pfaden und Stegen stehen Bild-
stöcke, wo die Vorbeigehenden oft
Halt machen.
Da es in dieser Gegend nur sehr we-
nige feudale Landsitze gab, musste
auch kein Frondienst geleistet werden.
Die Verbundenheit der D‡uken mit
ihren Besitztümern, die Anpassung an
die besonderen Lebensbedingungen
und ihre Beharrlichkeit sind mit einem
sehr starken Bedürfnis nach Zusam-
menleben verbunden. Deshalb haben
sie auch die alten Bräuche der Feste
und Hochzeiten bewahrt. Wegen der
harten Lebensbedingungen gibt es
auch heute noch u.a. das gemein-
sames Heuernten. Pferde sind für vie-
le noch Fortbewegungsmittel und wer-
den auch für Feld- und Waldarbeiten
eingesetzt. Auch alte Traditionen wie
Heilkräutersammeln, Bienenzucht,
Holzschnitzen, Weben, Töpfern, Kera-
mikgießen, Korbflechten, Kerzenzie-
hen, Chorsingen, Volkstänze etc. sind
bis heute lebendig; in der ersten Au-
Ü IV/V
Der größte Nationalpark Litauens
umfasst 559 km 2 und wurde 1991 ge-
gründet. Vier Fünftel bedecken Wäl-
der (größtenteils Kiefern) ; es gibt fast
48 größere und kleinere Seen (die
meisten in der Hügellandschaft im
Nordwesten des Parks) sowie 30 Flüs-
se und Bäche. Der Parkboden ist auf
zwei Dritteln der Fläche sandig; Fest-
landdünen mit der dafür typischen Ve-
getation liegen vor allem bei Zervy-
nos. Die Wälder beeinflussen auch
das Klima, denn es gibt hier die größ-
ten Temperaturschwankungen in Li-
tauen mit sehr heißen Sommern und
sehr kalten Wintern. Außerdem ist es
sehr windstill.
Es gibt hier viele Raubvögel, aber
relativ wenig Wild. Besonders ge-
schützt sind 157 Pflanzen- und Tierar-
ten. Bemerkenswert ist auch das hy-
drographische System, denn es gibt
hier viele der Struktur nach alte und
junge Flüsse, darunter Nemunas, Mer-
kys und © la.
Eine Naturrarität ist das Tal des
Skroblus-Baches mit seiner besonde-
ren geomorphologischen Konstitu-
tion. Er entspringt bei Margionys aus
fünf tiefen Quellen, denen Heilkräfte
zugeschrieben werden. Es ist strengs-
tens verboten, dieses Schutzgebiet oh-
ne Begleitung eines Parkmitarbeiters
zu betreten. Außerdem sind hier rund
20 Landschafts-, Natur- und Ethno-
kulturschutzgebiete (u.a. die Dörfer
Lyne‡eris und Musteika). Es gibt über
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