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Lage der zwei Ghettos. In der
Nr. 20/1 liegt die frühbarocke Aller-
heiligenkirche der Karmeliter vom
17. Jh., der Glockenturm wurde 1743
errichtet. Während der Sowjetzeit war
hier das Folkloremuseum. Nicht weit
entfernt in der Pylimo 39 liegt die ein-
zige erhaltene von früher rund 100 Sy-
nagogen (geöffnet So-Fr 10-14 Uhr).
Sie wurde 1903 im maurischen Stil er-
baut und während der Nazi-Zeit als
Medikamentenlager genutzt. Auf dem
Rückweg zum Rathausplatz sieht man
rechts von der Karmelit® (sie begrenz-
te das Ghetto im Osten) ein Denkmal
an die Lazdyn® Pelëda(„Haselnusseu-
le“), ein Synonym für ein schriftstelleri-
sches Schwesternpaar. In der Arkli®
liegen das Jugend- und Puppenthea-
ter sowie das Marionettentheater.
Beide sind noch fast unveränderte Tei-
le des Oginski-Palasts vom 16. Jh. mit
barocken und klassischen Umbauten.
Auf der gegenüberliegenden Seite
des Rathausplatzes in der Did‡iogi 26,
im kleinen Gildehaus der Kaufleute aus
dem 15. Jh., liegt das Kazys Varnelis
Museum (Tel. 2791644, www.lnm.lt,
Di-Sa 10-16 Uhr, Anmeldung erforder-
lich). Der Künstler vermachte seine in-
teressante Kunstsammlung der Stadt,
die er in 50 Jahren im Exil aufgebaut
hatte. An der Did‡ioji 34 liegt die Kir-
che des Heiligen Kasimir, des litau-
ischen Nationalheiligen. Ihren Grund-
riss bildet ein so genanntes „lateini-
sches Kreuz“ (ein langes Mittelschiff,
das von einem Querschiff gekreuzt
wird). Darüber erhebt sich die 40 m
hohe monumentale Kuppel, die größ-
te in Vilnius. Der Dachabschluss in
Form einer Krone erinnert an die
fürstliche Abstammung des Heiligen.
Zwei Jahre nach seiner Heiligspre-
chung wurde die dreischiffige Kirche
1604-1615 durch die Jesuiten als erste
Barockkirche von Vilnius errichtet.
Und da sie 1618 dem National-
heiligen Litauens geweiht wurde, ent-
wickelte sie sich zu einem religiösen
Zentrum. Im Verlauf ihrer wechsel-
vollen Geschichte wurde die Kirche
mehrfach umgebaut. 1812 wurde sie
von Napoleons Soldaten als Getreide-
lager missbraucht. Während der
Zarenzeit verwandelte man sie ab
1832 in eine russisch-orthodoxe Kir-
che und baute sie 1864-68 entspre-
chend um. Die beiden Türme wurden
auf die heutige Höhe „gestutzt“ und
mit (nicht mehr vorhandenen) Zwie-
beldächern versehen. Auch die „Kro-
ne der Jagellonen“ auf der Kuppel
ereilte das gleiche Schicksal. Die Fres-
ken wurden übermalt, die Fassade mit
Schnörkeleien im Stil des Neo-Rokoko
versehen. 1915 wurde sie nach der
Besetzung Litauens durch die Deut-
schen als Gebetshaus der Armee
(ebenso wie 1941) benutzt, 1917 an
die Jesuiten zurückgegeben, die sie
weitgehend im alten Stil rekonstruier-
ten (das Kloster befindet sich hinter
der Kirche). Unter den Sowjets wurde
sie als Weinlager, 1965-88 als Muse-
um des Atheismus entweiht. Seit 1991
finden wieder Gottesdienste statt,
manchmal auch Konzerte. Erhalten
sind noch die drei spätbarocken Mar-
moraltäre von 1755 und auch einige
Fresken aus dem 17. Jh. in der Krypta.
Das Windspiel in den Türmen mit der
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