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sche Ziegelkirche umgebaut wurde,
von der heute noch Fragmente erhal-
ten sind. Hier steht das Forschungs-
zentrum für Genozid und Widerstand.
Die Did‡ioji verbreitert sich dann zu
einem großen, dreieckigen Platz, dem
Rotušës aikštë (Rathausplatz). Hier
fällt der Blick zuerst auf die wuchtige
Säulenfront des klassizistischen ehe-
maligen Rathauses, das an der Süd-
seite den Platz beherrscht. Dieses tem-
pelartige, zweigeschossige und qua-
dratische Bauwerk mit dem auf erhöh-
ten Stufen errichteten dorischen Säu-
lenvorbau ist wie die Kathedrale ein
Werk des Architekten Laurynas Stuo-
ka-Gucevi¤ius. Es wurde zwischen
1785 und 1799 errichtet. Der Archi-
tekt starb jedoch kurz vorher. Es dient
heute als Palast der Künstler mit Aus-
stellungen moderner Kunst und als
Konzertsaal (Did‡ioji 31, Mo-Fr 9-
18 Uhr, Tel. 2617572). Hier finden sich
auch ein Touristinformationsbüro
(Tel. 2626470, Mo-Fr 9-18, Sa, So
10-16 Uhr) und die Gedenktafel für
die Anerkennung der Altstadt als
UNESCO-Weltkulturgut.
An dieser Stelle kreuzten sich einst
die Handelswege und es entstand ein
Markt, um den Geschäfte, Lager,
Büros, Wohnhäuser etc. angelegt wur-
den, so dass sich der Platz zum Mittel-
punkt der Stadt entwickelte. Hier sol-
len 1333 die sieben Franziskanermön-
che getötet worden sein (s. Berg der
drei Kreuze). Der Platz war das wirt-
schaftliche und gesellschaftliche
Zentrum der Stadt. Hier fanden Han-
delsmessen, Konzerte und Festivals
statt, hier wurden Verbrecher ausge-
peitscht und es traten Wanderzirkusse
auf. Heute werden auf dem Platz auch
Staatsempfänge (u.a. von Königin Eli-
zabeth II.) und Zeremonien abgehal-
ten. Ende des 14. Jh. wurde hier nach
Erlangung des Magdeburger Stadt-
rechts das erste Rathaus im Gotikstil
mit Uhrturm und Kuppel gebaut. Es
war zugleich Magistrat, Gericht, Ge-
fängnis, Archiv und Arsenal. Nach
Bränden in den Jahren 1748/49 war
das alte Rathaus trotz intensiver
Bemühungen nicht mehr zu retten.
Der Bau, der heute an seiner Stelle
steht, diente 1810-1924 als Stadtthea-
ter. 1940-91 stand hier das städtische
Kunstmuseum, bis 1991 war es das Li-
tauische Kunstmuseum. Unverändert
erhalten sind der Große Saal und der
Keller mit Sternengewölbe. Den Gie-
bel ziert das Stadtwappen mit dem Hl.
Christophorus. Rechts dahinter liegt
an der Vokie¤i® gatvë 2 das Zentrum
für moderne Kunst, mit wechselnden
Ausstellungen verschiedenster Epo-
chen, Genres und Länder (Di-So 12-
19 Uhr, Tel. 2623476, www.cac.lt).
Wer sich für die jüdische Geschich-
te interessiert, kann einen Abstecher
rechts in das ehemalige „Große Ghet-
to“ machen. Die Rudnink® gatvë führt
zum damaligen „Sitz des Judenrats“
im Oginskipalast in der Nr. 8, in des-
sen Hof eine Gedenktafel an die
1200 Juden erinnert, die für den
Marsch nach Paneriai „auserwählt“
wurden. An der Kreuzung rechts steht
am Parkrand eine Skulptur des legen-
dären jüdischen Arztes Cemach Sha-
bad. An der Stelle des Ghettotors an
der Nr. 18 zeigt eine Gedenktafel die
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