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hält er die königlichen Insignien -
Zepter und Kugel. Der Sonnenkalen-
der am Sockel zeigt die wichtigsten
heidnischen und christlichen Feste.
Das dahinter liegende, langgestreck-
te, zweigeschossige Bauwerk mit ro-
tem Dach ist das Neue Arsenal, des-
sen nordwestliche Mauer zugleich
auch Wehrmauer der Unteren Burg
war. Hier findet man Fragmente vie-
ler architektonischen Stile, von goti-
schen Kellern des 14. Jh. bis zur klassi-
schen Fassade mit dem Portiko vom
19. Jh. Heute ist darin das National-
museum untergebracht, das man sich
nicht entgehen lassen sollte. Das lan-
desweit größte, bereits 1855 gegrün-
dete Museum umfasst über 700.000
Exponate, die über Volkskunst, Archäo-
logie, Ikonographie und die Geschichte
von der Steinzeit bis in die Gegenwart
informieren. Zu sehen sind auch
Wohnräume der ethnographischen
Regionen und eine Ausstellung über
Handel der Bauern und Fischer, Militär-
stücke von Soldaten Napoleons und ei-
ne Kartografiesammlung. Die berühm-
testen Museumsstücke sind wohl der
Tisch, an dem 1795 die dritte Teilung
des polnisch-litauischen Doppelreiches
besiegelt wurde, und der zerbrochene
Dolch des polnischen Königs Stanis-
law, der das Ende des Staates symboli-
sieren sollte (Tel. 2629426, Di-So 10-
17 Uhr, Okt.-April Mi-So 10-17 Uhr,
www.Inm.lt).
Gleich nach dem Nationalmuseum
führt ein Tor in den Hof des Mu-
seums. Hier sieht man die Fundamen-
te der St. Anna und St. Barbara Kir-
che. Nachdem die Königin Barbora
Radvilaitë vergiftet worden war, ließ
ihr Mann, König Sigismund August II.
die hier Ende 14. Jh. erbaute Kirche
abreißen und eine neue Kirche als
Mausoleum der Königsfamilie errich-
ten. Nach seinem Tod 1572 wurde
der Bau aber eingestellt, die Backstei-
ne für den Umbau der Kathedrale be-
nutzt. Daneben stand der gotische
Radvila-Palast. Der Geheimgang, der
zum Großfürstenpalast führte (s.o.),
liegt heute verdeckt hinter der Mauer
am Fuß des Hügels. Am Fuß des Burg-
bergs steht das Haus des Burgvogts,
das im 16. Jh. so gebaut wurde, dass
es auch als Hangstütze diente. Hier ist
heute die Verwaltung des National-
museums.
Durch das Tor des langgestreckten
Gebäudes neben den Kirchenfunda-
menten gelangt man in den Hof des
Alten Arsenals (Arsenalo 3), wo die
Talstation der Standseilbahn zum Burg-
berg liegt. In dem Gebäude aus der
Zarenzeit gegenüber ist das Archäolo-
gische Museum untergebracht, eine
Abteilung des Nationalmuseums (u.a.
Fundstücke vom 11. Jt. v. Chr. bis
14. Jh. n. Chr., ein Modell der Burgan-
lage, alte Waffen). Östlich davon liegt
das Alte Arsenal, eines der Zeughäu-
ser aus dem 16. Jh., das rekonstruiert
wurde; die Fassade erstrahlt im Renais-
sance-Stil des 17. Jh. Die freigelegten
Mauerreste gotischer Bauten und der
Stadtbefestigungen (12.-14. Jh.) von
der Unteren Burg sind im Gebäudein-
neren zu sehen. Jetzt ist darin das Mu-
seum für angewandte Kunst unter-
gebracht, in dem litauische und aus-
ländische Kunst vom 14.-20. Jh. (Mö-
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