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rumai(Großfürstenpalast) war zur Zeit
der Drucklegung noch nicht fertig. Er
soll als Kultur-, Bildungs- und Reprä-
sentationszentrum dienen, auch das
Museum der Unteren Burg soll hier
seinen Platz finden.
Russen 1944. Zwischendurch nutzten
die Litauer jede Gelegenheit, die eige-
ne Flagge aufzuziehen. Am 7.10.1988
wurde hier dann lange vor der Unab-
hängigkeit die Nationalflagge gehisst.
Hier oben fand man in einer 6 m tie-
fen Kulturschicht Siedlungsreste von
500 v. Chr. mit Holzbauten, Waffen
etc., auch einen Verteidigungs- und ei-
nen heidnischen Kultplatz mit einem
vorchristlichen Observatorium ähn-
lich wie in Palanga. Auch im 5./6. Jh.
gab es hier eine Siedlung. Gediminas
soll 1323 die Obere Burg aus Holz er-
richtet haben, obwohl hier schon seit
dem 10. Jh. eine Burg gestanden ha-
ben soll, die auch den Angriffen der
Ordensritter widerstand. Zu jener Zeit
war der Hügel noch unbewaldet, von
ihm floss Wasser aus Trinkwasserquel-
len. Nach dem Brand von 1419 ließ
Vytautas eine gotische Burg aus ro-
tem Backstein errichten, geschützt
durch eine 320 m lange Wehrmauer
mit einem Tor sowie 3 dreistöckigen
Schutztürmen im Süden, Westen und
Norden. Im Osten lag der zweistöcki-
ge Palast mit einem Thronsaal. Zwi-
schen ihm und dem Nordturm stand
die Kapelle des Hl. Martin. Mitte des
15. Jh. verlor die Burg ihre Funktion als
Wehranlage, wurde ein Arsenal und
ab 1610 das Staatsgefängnis. Wäh-
rend der russischen Besetzung (1655-
61) wurde die Burg zerstört. 1930
wurde der Westturm als heutiger Ge-
diminas-Turm restauriert; er war aber
ursprünglich vierstöckig. Zu sehen
sind auch noch Teile des Palastes, des
Südturms, der Wehrmauer und der
Kapelle.
Burgberg (Gediminas-Hügel)
Rechts am Großfürstenpalast vorbei
gelangt man zu dem Weg, der von Sü-
den her auf den 142 m hohen Pilies
kalnas (Burgberg) hinaufführt. Der
Höhenunterschied vom Platz aus be-
trägt nur 48 m und ist unter schattigen
Bäumen rasch überwunden. Man kann
auch mit einer Standseilbahn hoch-
fahren, die Talstation liegt zwischen
Neuem und Altem Arsenal (s.u.) auf
der anderen Seite des Hügels (2 Lt.,
Di-So 10-18 Uhr). Das Gelände ist
rund um den Fuß des Berges einge-
zäunt. Das Südtor ist von 7-18 Uhr, im
Mai-September 7-21 Uhr geöffnet, die
anderen Tore sind geschlossen. Von
hohen Absätzen wird aufgrund der
Kopfsteinpflaster abgeraten.
Der ziegelrote Gediminas-Turm auf
dem Gipfel mit drei achteckigen Ge-
schossen, die auf einem massigen vier-
eckigen Fundament ruhen, ist das
Wahrzeichen der Stadt und eine be-
liebte Pilgerstätte nationaler Identität,
da hier am 1. Januar 1919 das erste
Mal die Nationalflagge wehte. Dieser
Anlass wird hier stets am Neujahrs-
abend gefeiert (s. Exkurs „Staatssym-
bole“). Die erste Aktion der vielen Ok-
kupanten im Laufe der Geschichte war
stets, die eigene Flaggen zu hissen, so
die Polen 1920, die Russen 1940, die
Deutschen 1941 und wiederum die
 
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