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großen Fresken an den Seitenwänden,
die die „Graböffnung“ (nach 120 Jah-
ren war sein Körper nicht verwest)
und das „Wunder am Grab des Heili-
gen Kasimir“ (ein totes Mädchen stand
wieder auf) zeigen. An die Einweihung
der Kapelle erinnert eine beein-
druckende Gedenktafel mit dem Wap-
pen des Doppelreichs Polen-Litauen.
Die acht versilberten Holzfiguren in
den Wandnischen stellen litauische
Großfürsten dar. Die Kapelle war über
eine versteckte Galerie im oberen
Stock mit dem Großfürstenpalast ver-
bunden. Der Balkon, wo das Fürsten-
paar gewöhnlich saß, ist über dem Ein-
gang zur Kapelle.
Rechts von ihm ist der Eingang zum
unterirdischen königlichen Mausole-
um mit den Überresten von litaui-
schen Großfürsten und polnischen
Königen, darunter Alexander Jogailai-
tis (1506) sowie die zwei Ehefrauen
von König Sigismund AugustII., Elisa-
beth von Habsburg (1545) und Barbo-
ra Radvilaitë (1551). In den unter-
irdischen Räumen aus dem 12. Jh., die
nur mit Führung zugänglich sind (Tel.
2611127), sind auch die Fundamente
der heidnischen Tempel, der Fußbo-
den der Kirche von König Mindaugas
(1251), Überreste der Kirche von
1387, das älteste litauische Fresko (die
Kreuzigung Jesu aus dem 14. Jh.) so-
wie die Krypten vieler Persönlichkei-
ten und Priester der Kathedrale zu se-
hen. Andere sehenswerte überirdische
Kapellen sind u.a. die Kapelle Goštau-
t® des Kanzlers Goštautas mit seinem
Marmorgrabmal von 1640, die Re-
naissance-Kapelle Valavi¤i® von 1631
Kasimir -
der Nationalheilige
Fürst Kazimieras (1458-84), Sohn des
gleichnamigen Fürsten und ein Enkel des
Großfürsten Jogaila, sollte 1471 König
von Ungarn werden. Die ungarischen
Adligen schickten ihn jedoch als unfähig
wieder nach Hause und beriefen seinen
Bruder Wladislaus.Da ihm als Herrscher
ohne Land weltliche Ehren also versagt
blieben, suchte Kasimir sein Heil auf
geistlichem Gebiet, zog 1479 nach Vilni-
us und verbrachte dort seine Tage, indem
er auf den Treppen des Doms vor aller
Augen betete und fastete. Die Kunde
von seinem frommen Tun drang bis nach
Rom, und 1521 wurde er selig, 1602
schließlich sogar heilig gesprochen und
gleich darauf hier begraben. 1604 errich-
teten die Jesuiten eine Kirche zu seinen
Ehren. Am ersten Märzwochenende fin-
det der traditionelle Kaziukas-Jahrmarkt
statt.
nalheiligen Kazimieras (= Kasimir) er-
baut.
Seine Reliquien sind in dem Silber-
sarg aufbewahrt. Das Bildnis über
dem Sarg von 1521 zeigt ihn mit drei
Händen, laut einer Legende ein Wun-
der. Unter dem Sarg sieht man ein
Stukkorelief vom 17. Jh., die „ Lächeln-
de Madonna“ mit dem Jesuskind. Die
Kapelle ist u.a. mit Sandstein, schwar-
zem Marmor, braunem Granit und
weißen Stukkofiguren reich verziert.
Fresken an der Kuppel und den Wän-
den der Kapelle zeigen Szenen aus
dem Leben des Heiligen Kasimir. Als
besonders wertvoll gelten die beiden
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