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te ein Feiertag). Gekrönt wurde er in
Kernavë. Da der Großteil der Bevölke-
rung sich aber weiterhin nicht taufen
ließ, verheerten um 1256 die Ordens-
ritter Klaipëda und die †emaitija, ohne
sich dort festsetzen zu können. 1260
unternahmen sie zusammen mit Rit-
terheeren aus verschiedenen Ländern
und zwangsrekrutierten Baltenstäm-
men einen großen Kreuzzug, um Li-
tauen endgültig zu unterwerfen. Bei
Durbë (heute Lettland) erlitten sie am
13. Juli eine vernichtende Niederlage,
und 1261 sagte sich Mindaugas vom
katholischen Glauben wieder los, der
Bau von Kirchen und Klöstern ging
aber weiter. Doch nachdem der äuße-
re Druck beseitigt war, kamen innere
Konflikte zum Ausbruch. Einige Fürs-
ten waren mit der Regierung Mindau-
gas' unzufrieden und ermordeten ihn
und seine Familie im Jahre 1263. Un-
ter Großfürst Traidenis(1269-82) wur-
de Kernavë dann zur ersten Haupt-
stadt Litauens. Nach einer Phase der
Dezentralisierung übernahm Vytenis
(1294-1316) die Macht und vollende-
te die Vereinigung der litauischen
Gebiete zu einem einheitlichen Staat.
Verträge und Heiratspolitik an sich
band. Den Vormarsch der Ordensrit-
ter (der Deutsche Orden und der
Schwertritterorden hatten sich 1328
zusammengeschlossen) konnte er
stoppen, bevor er 1341 angeblich bei
Veliuona starb. Nachdem sein Sohn
Jaunatis 1345 von dessen Brüdern
Algirdasund Kestutisentmachtet wur-
de, regierten diese zusammen bis
1377 (sie schlugen 1363 auch die Ta-
taren in Südrussland vernichtend). Un-
ter ihrer Herrschaft verdoppelte sich
nahezu die Fläche des Reiches und
reichte fast bis zum Schwarzen Meer.
Nach dem Tode Algirdas' im Jahre
1377 begann eine lange Zeit der inne-
ren Wirren. Großfürst wurde zunächst
Algirdas' Sohn Jogaila (Jagiello) 1381
gelangte Algirdas' Bruder Kestutis wie-
der an die Macht, bis ihn Jogaila 1382
ermorden ließ, um selbst wieder die
Regierung zu übernehmen. Nun käm-
pfte Kestutis'Sohn Vytautas (zugleich
Jogailas Vetter) darum, seinem Vater
auf dem Thron zu folgen.
Das litauisch-polnische
Doppelreich und das
Ende der Ordensherrschaft
Während der Zeit der litauischen Ex-
pansion nach Osten hatten die Or-
densritter die Gelegenheit genutzt,
sich in Westlitauen festzusetzen, und
in der zweiten Hälfte des 14. Jh. hatte
Litauen zunehmend Schwierigkeiten,
sich dem ständigen Andrang des er-
starkten Ordens zu widersetzen. Da
auch Polen von den Deutschrittern
bedroht war, erschien es vorteilhaft,
die beiden Reiche zu vereinigen. Po-
Gediminas und sein Geschlecht
Ihm folgte sein Bruder Gediminas
(1316-1341), der 1316 seine Residenz
nach Senieji-Trakai verlegte, bevor er
1323 die Hauptstadt Vilnius grün-
dete (s. Exkurs „Die Legende vom Ei-
sernen Wolf“). Unter seiner Herrschaft
wurde das Großfürstentum nach Wes-
ten und Osten hin ausgedehnt, indem
er Polen und Teile Russlands sowie
Weißrusslands und der Ukraine durch
 
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