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schaftlichen Reichtums expandierten
die Balten ihr Territorium von der Ost-
see bis zur Wolga, bis im 6. Jh. n. Chr.
skandinavische
und
ostslawische
Völker
ins Baltikum vordrangen.
Schwertbrüder bzw. Schwertträger)
seinen Machtbereich auszudehnen,
vom Gebiet der Pruszen her (heutiges
Kaliningrader Gebiet) stießen die Rit-
ter des
Deutschen Ordens
(auch
Teutonischer Orden genannt) vor und
versuchten, ihr Territorium entlang der
Küste mit dem der Schwertritter zu
vereinigen. Bis zu dieser Zeit hatten
sich die einzelnen litauischen Fürs-
tentümer gegenseitig bekämpft und
es so den Kreuzrittern erleichtert, über-
haupt erst Fuß zu fassen, indem sie
sich mit ihnen gegen die jeweiligen
Nachbarn verbündeten. Doch nur da-
durch, dass die einzelnen Fürstentü-
mer ihre Kräfte vereinigten, hatten sie
eine Chance, den Rittern zu trotzen.
In der
„Schlacht von Saulë“
wurde
das Heer der Schwertritter im Herbst
1236 vom litauischen Heer vernich-
tend geschlagen (Details bei „Šiauliai“).
Die
Ordensritter
verstärkten dann
ihre Bemühungen, Westlitauen (†e-
maitija) zu erobern, um einen Korridor
nach Livland zu erhalten.
Großfürst Mindaugas reagierte mit
einem taktischen Schachzug, indem er
1251 den katholischen Glauben an-
nahm, um dem Orden den Vorwand
zu entziehen, zur Missionierung nach
Litauen einzufallen. Außerdem trat er
Teile von †emaitija ab und ließ in Vil-
nius eine Kirche an der Stelle der heu-
tigen Kathedrale bauen. Litauen war
damit offiziell ein katholisches Land.
Die Kurie des Papstes erklärte Min-
daugas 1253 zum
König von Litauen
und übersandte ihm die Königskrone
(der Krönungstag des ersten und ein-
zigen König Litauens am 6. Juli ist heu-
Entstehung des litauischen
Staates und die Kreuzritter
Die eigentliche „litauische“ Ge-
schichte beginnt etwa um 1000 n.
Chr., als sich die meisten baltischen
Staaten erfolgreich gegen die Herr-
schaft der
Kiever Rus
wehrten. Die
wirtschaftliche und soziale Entwick-
lung wurde aber von ihr beeinflusst. Li-
tauische Fürsten bekamen mehr
Macht und brachten von ihren Beute-
zügen auch Leibeigene mit.
Erstmals
schriftlich erwähnt
wurde der lateini-
sche Name „Lituae“ (Litauen) in den
Quedlinburger Annalen
von 1009.
Der Name soll von dem Fluss Lietava
(Lietauka) stammen, einem Neben-
fluss der Neris, ca. 25 km von Kerna-
vë. Zwischen 1238 und 1240 verei-
nigte Fürst Mindaugas (1238-63) die
baltischen Kleinfürstenstämme (Litau-
er im Südosten, Jatwinger bzw. Sudu-
ven im Südwesten, Samogitier bzw.
†emaiten im Nordwesten, Aukštaiten
im Osten und Kuren im Westen) zum
Großfürstentum Litauen.
Diese Entwicklung wurde durch das
Vordringen der
beiden deutschen
Ritterorden
beschleunigt, die dem Bei-
spiel des Papstes folgend Anfang des
13. Jh. ins Baltikum vorstießen, um es
zu kolonisieren und zu christianisieren.
Von Riga her versuchte der
Schwert-
ritterorden
(auch Liwonsker Orden,
Livländischer Orden oder Orden der