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plante Pipeline nach Klaipëda und der
Ölterminal in Butingë, die Altlasten
der alten sowjetischen Militäranlagen,
die Energieverschwendung in den ver-
alteten Produktionsanlagen, die Was-
serverschmutzung durch Abwässer so-
wie die Grundwasserbelastung durch
teilweise noch ungesicherte Müll-
deponien. Sorge macht auch eine rus-
sische Ölplattform vor der Küste Kali-
ningrads, die nur 22 km vom Strand in
Nida entfernt ist.
Die Qualität des Trinkwassers leidet
unter dem teilweise schlechten Zu-
stand der Leitungen (viele sind un-
dicht, es geht auch Wasser verloren).
Der Zustand der Gewässer ist relativ
gut. Ein Problem ist der Nemunas, der
in mancher Hinsicht einer der am
stärksten verschmutzten Flüsse Euro-
pas ist, da er auf seinem Weg zur Ost-
see sowohl das Wasser von fast allen
Flüssen Litauens als auch Einleitungen
von Weißrussland und vom Kalinin-
grader Gebiet mitzuführen hat.
Andere Sorgen bereiten die veralte-
te Technologie vieler kleiner Heizan-
lagen und der geringe Wirkungsgrad
bei der Energienutzung. Sind alle diese
Punkte mehr oder weniger noch Spät-
folgen der katastrophalen Zustände
aus der Sowjetzeit, so sind jetzt aber
auch die Verbraucher die Verursa-
cher neuer Probleme. Die Abfallberge
wachsen durch Übernahme westlicher
Konsumgewohnheiten (Einwegverpa-
ckungen etc.); aber auch die Hilfe aus
dem Westen durch den steigenden
Import von Gebrauchtwagen (ein-
schließlich alter Autoreifen), Second-
hand-Waren (Kleidung etc.) und veral-
teter Medizin, die früher oder später
alle auf der Müllhalde landen, trägt da-
zu bei. Noch fehlen richtige Entsor-
gungssysteme und Recyclinganlagen.
Bedenklich ist auch die Luftver-
schmutzung in städtischen Regionen
sowohl wegen der schlechten Abgas-
werte vieler Gebrauchtwagen bzw.
Busse und LKW mit veralteter Techno-
logie als auch wegen der steigenden
Verkehrsdichte durch den verstärkten
Güterverkehr auf der Straße. Auch die
Zahl der Privatautos steigt, bedingt
durch größeren Wohlstand. Seit 1990
sind die Passagierzahlen in Bussen um
zwei Drittel, in Zügen sogar um 80 %
zurückgegangen. Der Fahrzeugbe-
stand der öffentlichen Verkehrsmittel
ist teilweise überaltert. Die Einschlag-
raten vor allem bei privatisierten
Waldflächen sind drastisch gestiegen,
die Zahl der Wiederaufforstungen
sinkt dagegen.
Infos beim Umweltministerium, Vilni-
us, Tel. 2663661, www.am.lt. Die litau-
ischen „Grünen“ sind keine Partei; die
miteinander verbundenen Gruppen
wie Atgaja nehmen nur mit beraten-
der Stimme an Ausschüssen teil.
Bevölkerung
Die heutigen Litauer sind die Nachfah-
ren der baltischen Stämme, die sich
etwa 2000 v. Chr. hier niederließen.
Anfang des 13. Jh. wurden sie dann
zum Großfürstentum Litauen verei-
nigt, einer Stammesgemeinschaft mit
verschiedenen Traditionen und Kultu-
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