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km und der Merkys 203 km lang. Die
Strömung ist wegen des flachen Reli-
efs meist gering. Im Durchschnitt sind
die Wasserläufe drei Monate im Jahr
von Eis bedeckt; in manchen Wintern
bleiben sie offen.
Litauen liegt in einem der seen-
reichsten Gebiete Europas, verursacht
durch die Schmelze des Gletscher-
eises nach der Eiszeit. Neben den
rund 1600 kleinen Seen gibt es 2833
Seen, die mehr als 0,5 ha groß sind.
Insgesamt umfassen sie 950 km 2 bzw.
1,5 % der Landesfläche. Teilweise sind
sie miteinander verbunden und bilden
Seenplatten. Die meisten Seen findet
man im Aukštaitija-Hochland. Der
größte See ist der 45 km 2 große Dr©k-
šiai, tiefster ist der Tauragnas mit 60 m
Tiefe. Längster mit 21,9 km ist der As-
veja. Im Volksmund heißen die Seen
„die blauen Augen der Natur“.
Naturschutz
Schon in der traditionellen Mythologie
und der vorchristlichen Religion galten
Buchen und Eichen als heilige Bäume,
wurden besonders geschützt und oft
in Gedichten oder auf Bildern darge-
stellt und gerühmt (s. „Religion und Kul-
te“). Man hielt Bäume für den Seelen-
ort der Toten. Im Kampf gefallene Sol-
daten sollen sich in Bäume verwandelt
haben, um später wieder für ihr Land
zu kämpfen. Bäumen wurden auch hei-
lende Kräfte zugeschrieben. Oft erhiel-
ten sie Namen wie „Hexenesche“ oder
Namen von Personen, Dingen und Per-
sönlichkeiten. Da Blitze immer wieder
in Eichen einschlugen, ohne ihnen et-
was anzuhaben, galten besonders sie
als Symbol für den Kontakt zu den
höheren Mächten. Auch der Wald (s.
„Fauna und Flora“) wurde besonders
geachtet und geschont, da er als Refu-
gium von mystischen Gestalten und
Heldenfiguren galt. Litauen ist auch
heute noch sehr stolz auf seine über
250 Naturschutzgebiete, 159 Natur-
denkmäler und 386 geschützten Na-
turobjekte wie Steine, Brunnen oder
Bäume. Bäume mit besonderem Aus-
sehen oder hohem Alter werden im-
mer noch als Naturdenkmäler ge-
schützt.
Der Wald als Refugium mystischer Gestalten
 
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